Silvia B., die frühere stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten, soll laut dem Nachrichtenmagazin "profil" von der A1 Telekom Austria bis Februar 2030 ein Monatsentgelt von schätzungsweise 3600 Euro bekommen, ohne dafür arbeiten zu müssen.
Für die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) saß Silvia B. jahrelang im Zentralausschuss der A1 Telekom Austria und war von 2012 bis 2018 sogar Aufsichtsrätin der Konzernholding Telekom Austria Group. Bei den Personalvertretungswahlen im Herbst 2019 verpasste sie ein Mandat. "Statt ihr einen Arbeitsplatz im Unternehmen zuzuweisen, vereinbarten die Telekom-Vorstände Marcus Grausam und Sonja Wallner mit Bauer im Dezember 2019 eine großzügige Regelung", so "profil".
Bezahlte Freistellung bis zur Pension
Demnach bleibt die frühere Personalvertreterin bis zur ihrer Pensionierung 2030 in der Telekom Austria beschäftigt, wird allerdings auf Dauer vom Dienst freigestellt. Teil der "profil" vorliegenden Vereinbarung ist auch eine freiwillige Abfertigung in Höhe von 24 Monatsentgelten, die auf Bauers Wunsch seit Jahresbeginn 2020 vorab monatlich mit dem laufenden Entgelt ausgezahlt wird.
Warum der Telekom-Vorstand eine derart großzügige Regelung gewährte, blieb auf "profil"-Nachfrage unbeantwortet. Laut einem Telekom-Sprecher werde "über individuelle Daten zu Mitarbeitern aus datenschutzrechtlichen Gründen" keine Auskunft erteilt.