Niederösterreich
EVN-Kundin heizt mit Holz: "Brenne dennoch 4.000 €"
Ratlosigkeit bei einer 53-Jährigen aus NÖ: Sie heizt seit September nur noch mit ihrem Holzofen, jetzt der Abrechnungshammer: Über 4.000 Euro für Gas.
"Jetzt habe ich mir im Frühjahr extra einen Schwedenofen um mehrere Tausend Euro fürs Wohnzimmer zugelegt und brenne erst recht wie ein Luster", erzählt eine 53-jährige Niederösterreicherin, die jetzt als "Weihnachts-Überraschung" ihre EVN-Jahres-Abrechnungen für Strom und Gas erhalten hat.
Holzofen um zigtausend Euro
Die 53-Jährige wohnt in einem zweistöckigen Haus in Niederösterreich, heizt mit Gas und hat eine Warmwasseraufbereitung mit Gas. "Seit September 2022 heize ich mit Holz und dennoch zahle ich jetzt über 4.000 Euro für Gas nach", berichtet die Angestellte. Sie beheizt das Obergeschoss indes gar nicht mehr, nur noch im Erdgeschoss die rund 90 Quadratmeter große Wohnfläche.
Die Teilbeträge fürs Gas schossen somit von gut 200 Euro auf 637 Euro in die Höhe. Zudem erwartet sie eine Nachzahlung von 3.452,19 Euro, plus der ersten Teilrate ergibt dies eine Abbuchung ab 27. Dezember von 4.089,19 Euro (siehe auch Bilderserie).
Von Float- auf Fixtarif
Freilich muss man erwähnen, dass die Frau einen Gasverbrauch von 62.000 kWh von November 2021 bis November 2022 hatte. "Ja meine Heizungsanlage ist alt, zudem kenn ich mich mit den Tarifen nicht aus. Jetzt dusche ich eh schon nur noch einmal am Tag rund 5 Minuten lang, friere aktuell außerhalb des warmen Wohnzimmers, weil ich mich gar nicht mehr aufdrehen traue." Die 53-Jährige hatte bis dato einen Float-Tarif mit über 49 Cent pro kWh, will jetzt auf einen Fixtarif wechseln.
"Ich habe immer nur das befolgt, was mir die EVN vorgeschlagen hatte. Ich habe denen leider blind vertraut. Ich will doch nur normal leben, normal heizen, ohne frieren zu müssen - aber offenbar holen sich die beinhart ihr Geld." Die alleinstehende Frau verdient im Monat 2.000 Euro, das Konto ist zwar ausgeglichen, aber jetzt steht ein 4.000-Euro-Abbucher bevor. Dem nicht genug: Auch beim Strom muss sie 700 Euro nachzahlen. "5.000 Euro, es ist so traurig für mich", so die Niederösterreicherin.
"Es ist nur noch zum Weinen"
"Es ist für einen Normalbürger, der sich nicht wirklich auskennt mit Online-Tarif-Umstellungen und Float-Tarifen, einfach nur noch zum Weinen. Ab sofort überlege ich mir zweimal, ob ich ein Gerät anwerfe oder nicht", so die 53-Jährige. Die Gasheizung will sie heuer wenig bis gar nicht mehr verwenden. Bezüglich der Nachzahlung kann die Frau nur auf ein Weihnachtswunder hoffen.
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