Niederösterreich
EVN-Irrsinn – Niederösterreicher muss 4x mehr brennen
Die steigenden Strompreise bringen immer mehr Menschen zur Verzweiflung – wie etwa Herrn Johann R. aus St. Valentin. Er muss jetzt ordentlich sparen.
Immer mehr Menschen stehen wegen der aktuellen Energiekrise und den einhergehenden Teuerungen bei Gas und Strom am finanziellen Abgrund. Viele müssen bangen, ob sie die Jahresabrechnung überhaupt stemmen können – wie zum Beispiel eine Hortbetreuerin aus St. Valentin, die acht Monatsgehälter für Strom und Gas aufwenden muss – "Heute" berichtete.
Mehrforderung von 1.944 €
Ähnlich dramatisch haben sich die Stromkosten beim EVN-Kunden Johann R. – notabene ebenfalls aus St. Valentin – entwickelt. Im Vorjahr zahlte R. für Strom 182 Euro pro Quartal, auf das Jahr hochgerechnet waren es 728 Euro. Mit dem neuen Jahr kam dann die schlechte Nachricht: Der Mann muss für ein Quartal (668 Euro) fast so viel zahlen wie für das gesamte Jahr 2022. Das ergibt eine neue Jahressumme von 2.672 Euro, fast 2.000 Euro mehr als im Vorjahr.
1.106 € für Wärmepumpe
Auch Herr H. aus Scheibbs blieb von den Teuerungen nicht verschont. Auf Empfehlung der Bundesregierung hat er sich daheim im August eine Luft/Wärmepumpe eingebaut. Zur Erinnerung: Bis spätestens 2035 soll das Heizen mit Öl oder Gas der Vergangenheit angehören, daher wird in Österreich der Austausch von fossilen auf klimafreundliche Heizungssysteme (z.B. Wärmepumpen) unterstützt.
Dennoch verbraucht die Wärmepumpe Strom, weshalb H. trotzdem von den Teuerungen bei Energie erwischt wurde. Bei einem Strompreis von 51 Cent pro Kilowattstunde und einem Tagesverbrauch von 72 Kilowattstunden betragen die täglichen Kosten für den EVN-Kunden 36,72 Euro beziehungsweise 1.101,6 Euro im Monat. Auf das Jahr hochgerechnet muss H. sogar 13.279,2 Euro bezahlen! Dabei ist in dem Fall der Stromverbrauch des Haushaltes noch nicht einmal eingerechnet. Die Stromkostenbremse der Regierung (bis 2.900 kWh/Jahr) hilft Herrn H. beim Betrieb der Luft/Wärmepumpe nicht einmal eineinhalb Monate beim Heizen.
Rendi will Modell wie Spanien oder Deutschland
SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner sieht Handlungsbedarf seitens der Bundesregierung. "Viele Menschen fragen sich, ob sie sich das Leben noch leisten können. Viele verzweifeln aufgrund der explodierenden Rechnungen für Strom und Gas. Und der tägliche Einkauf belastet die Geldbörsen der Familien", so die Politikerin auf "Heute"-Nachfrage. Es müsse endlich eine Politik gemacht werden, die die Preise runterdrückt. "Krisen brauchen Mut und andere Länder wie Deutschland oder Spanien zeigen vor, wie es geht. Sie senken die Preise mit nachhaltigen Auswirkungen. Auch die Menschen in Österreich brauchen einen echten Gaspreisdeckel, der wirksam die Teuerung bekämpft", fordert sie.
Bist du auch von den Teuerungen betroffen? Dann schick uns deine Strompreis- oder Gas-Rechnung unter der Nummer 0670 400 400 4 und kassiere 50 Euro für dein Foto in der Tageszeitung oder dein Video auf Heute.at!