Niederösterreich
Energiewende soll in NÖ beschleunigt werden
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ihr Stellvertreter Pernkopf stellten „Energiewende-Beschleunigungspaket für Niederösterreich“ vor.
Schon jetzt sei „sichtbar und spürbar“, dass Krieg in der Ukraine Auswirkungen auf alle Lebensbereiche habe, erklärte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am Dienst in Bezug auf die globale Abhängigkeiten, was etwa die Versorgung mit Rohstoffen, Lebensmitteln und vor allem auch Energie betreffe. „Es ist wichtig, dass wir die Abhängigkeit von Russland reduzieren, verstärkt auf Diversifikation setzen und die erneuerbare Energie ausbauen“, betonte Mikl-Leitner und stellte ein „Energiewende-Beschleunigungspaket für Niederösterreich“ vor.
Bis 2030 Windkraft und Photovoltaik im Fokus
Mit dem Energie- und Klimafahrplan des Landes habe man „wichtige Eckpfeiler gesetzt“, so wolle man bis 2030 die Leistung aus Windkraft verdoppeln und die Photovoltaik verzehnfachen. Aufgrund der aktuellen Situation gehe es jetzt darum, „Tempo zu machen bei der Energiewende“, so Mikl-Leitner. Mit dem „Energiewende-Beschleunigungspaket“ wolle man daher „den Ausbau vorantreiben und die Bürokratie reduzieren“, betonte sie.
Dies solle erstens mit Investitionen in saubere und sichere Energie erfolgen: „Dabei wollen wir auch in Zukunft auf regionale Lösungen setzen.“ Ein Beispiel dafür sei etwa das Biomasse-Heizkraftwerk der EVN in Krems, durch das 30.000 Haushalte mit Wärme und 15.000 mit sauberem Strom versorgt werden. Die EVN plane alleine für heuer Investitionen im Ausmaß von 400 Millionen Euro in Versorgungssicherheit und erneuerbare Energiezukunft, informierte die Landeshauptfrau: „In den nächsten zehn Jahren werden Investitionen im Ausmaß von 3,5 Milliarden Euro erfolgen.“
Der zweite Punkt des „Beschleunigungspaketes“ betrifft den Photovoltaik-Ausbau. Ziel sei es, „den Ausbau noch rascher voranzubringen“, daher werde man die in Arbeit befindliche Photovoltaik-Zonierung vorziehen und noch vor dem Sommer präsentieren. So brauchen PV-Dachanlagen aktuell ab 200 KiloWatt-Peak (entspricht einer Fläche von 1.200 Quadratmetern) diverse Genehmigungen und Gutachten. Diese Untergrenze soll per Gesetzes-Novelle nach oben gesetzt werden. Es gehe hier vor allem um „Deregulierung und Entbürokratisierung“, damit Photovoltaik-Anlagen schneller umgesetzt werden können, so die Landeshauptfrau, die gleichzeitig aber auch darauf hinwies, dass auch der Erhalt landwirtschaftlich produktiver Flächen sichergestellt sein müsse.
Die Verfahrens-Beschleunigung durch mehr Personal-Ressourcen sei der dritte Punkt des Paketes, so Mikl-Leitner weiters. So werde zum einen die Zahl der Sachverständigen aufgestockt und auch der Pool an externen Sachverständigen erweitert. Der vierte Punkt betrifft Widmungserleichterungen für Energieversorgungs-Gebäude, wie sie auch schon in der letzten Raumordnungsnovelle vorgesehen sind.