Politik

EU erlaubt Österreich Mediziner-Quote an Unis

Die EU gestattet Österreich, dreiviertel seiner Medizin-Studienplätze für Studierende mit österreichischem Maturazeugnis zu reservieren.

Heute Redaktion
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Österreich darf weiterhin 75 Prozent seiner Medizin-Studienplätze für heimische Studenten reservieren.
Österreich darf weiterhin 75 Prozent seiner Medizin-Studienplätze für heimische Studenten reservieren.
Bild: iStockphoto

Der Andrang für ein Medizinstudium ist alljährlich groß. Damit österreichische Studienanfänger nicht zu kurz kommen, hat Österreich 2006 eine Quotenregelung eingeführt, die besagt, dass 75 Prozent der Plätze für Studienanfänger für Studierende mit österreichischer Matura reserviert sind. Für EU-Ausländer stehen 20 Prozent der Studienplätze zu Verfügung und die restlichen 5 Prozent für Nicht-EU-Ausländer.

Maßnahme gegen Numerus-Clausus-Flüchtlinge

Diese Maßnahme war eingeführt worden, da nach der Aufhebung der bis dahin gültigen Zugangsregelung durch den Europäischen Gerichtshof – in Österreich studieren durfte nur, wer auch in seinem Heimatstaat über eine Studienberechtigung für das jeweilige Fach verfügte – zahlreiche Numerus-Clausus-Flüchtlinge aus Deutschland nach Österreich strömten.

Die EU-Kommission hatte damals ein Verfahren gegen Österreich eingeleitet, weil die Quote als Diskriminierung von EU-Ausländer angesehen wurde. Dieses Verfahren wurde nun eingestellt, weil die Kommission einsah, "dass das für das Medizinstudium geltende Quotensystem berechtigt und angemessen ist, um das öffentliche Gesundheitssystem in Österreich zu schützen", so die Begründung.

"Rechtssicherheit für Unis"

Der neuernannte Wissenschaftsminister Harald Mahrer (ÖVP) sieht durch die Entscheidung für die Quotenregelung "die Qualität und Versorgung unseres Gesundheitsstandortes nachhaltig sichergestellt", die Medizinunis hätten damit "endlich Rechtssicherheit". Lediglich die Quote beim Zahnmedizin-Studium muss abgeschafft werden.

(hos)