Ukraine

Es kriselt! Wagner-Chef wirft Putin-Mann Hochverrat vor

Russlands Polit-Elite versucht immer wieder, Einigkeit und Gemeinschaft zu demonstrieren. Die bittere Wahrheit sieht jedoch ganz anders aus.

Nicolas Kubrak
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin.
REUTERS

Am Dienstag hielt Russlands Despot Wladimir Putin seine lang erwartete Rede an die russische Nation. Neben einer Litanei aus Lügen und altbekannter Propaganda schimpfte der Präsident auch gegen Österreich.

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    "Mit meiner heutigen Ansprache spreche ich in einer Zeit unumkehrbarer Veränderungen in der Welt, in einer Zeit großer historischer Ereignisse, die ...
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    IMAGO/ITAR-TASS

    "Das ist Hochverrat"

    Natürlich ging es in der Putin-Rede auch um Einigkeit und Einklang unter der russischen Elite. Fast zeitgleich meldete sich der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, auf Telegram zu Wort. In einer Sprachnachricht offenbarte er die bittere Wahrheit über die Situation der Wagner-Kämpfer in der Ukraine. Von Einklang kann hier keine Rede sein.

    Prigoschin warf Verteidigungsminister Sergej Schoigu vor, seinen Wagner-Kämpfern rund um die ukrainische Stadt Bachmut Munition zu entziehen und die Einheiten zerstören zu wollen. Der Wagner-Chef hat wiederholt Kritik am Verteidigungsministerium geäußert und hochrangigen Kommandeuren der Armee Inkompetenz vorgehalten. "Es gibt einfach eine direkte Opposition. Das ist Hochverrat gleichzusetzen", tobte Prigoschin.

    Zweite Wut-Nachricht in zwei Tagen

    Wie dramatisch die Lage ist, zeigt auch der Fakt, dass dies bereits die zweite derartige Nacht ist, die Prigoschin innerhalb zweier Tage veröffentlicht hat. Schon am Montag beschwerte sich der Wagner-Chef darüber, dass namentlich nicht genannte Regierungsbeschäftigte aus persönlicher Feindseligkeit ihm gegenüber seinen Einheiten Lieferungen verweigert hätten.

    Der wütende Prigoschin beschuldigte am Dienstag mit erhobener Stimme Schoigu und Generalstabschef Walery Gerassimow, absichtlich die Waffenknappheit verursacht zu haben, die seiner Meinung nach zu erhöhten Verlusten unter den Wagner-Einheiten führte, die um die ostukrainische Stadt Bachmut kämpfen. Die beiden würden befehlen, Wagner nicht nur keine Munition zu geben, sondern der Söldner-Truppe auch nicht beim Lufttransport zu helfen. Das Verteidigungsministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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