Ukraine

Erstes Datum genannt – endet Putin-Krieg an diesem Tag?

Für die Russen läuft in der Ukraine kaum etwas nach Plan. Putin könnte deshalb bereits ein Ende des Krieges an einem symbolträchtigen Tag anvisieren.

Roman Palman
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    Eindrücke von der Kriegsfront rund um Kiew am 29. März 2022.
    Eindrücke von der Kriegsfront rund um Kiew am 29. März 2022.
    REUTERS/Gleb Garanich

    Die Spekulationen um ein nahes, wie auch immer geartetes Ende des Ukraine-Kriegs gehen hoch. Wie der US-amerikanische Nachrichtensender CNN nun am Sonntag berichtet, könnte Russlands Staatschef Wladimir Putin einen militärischen Sieg bis zum 9. Mai anvisieren. An dem Datum feiert Russland traditionell den Sieg sowjetischer Truppen über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg.

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    Dabei solle der Kreml von einer Eroberung des ganzen Landes bereits abgesehen haben und sich nun auf die Ostukraine konzentrieren wollen. Demnach würde die russische Armee ihren angekündigten Rückzug im Norden von Kiew fortsetzen und sich auf das Donbass-Gebiet und vor allem Mariupol konzentrieren, um bis Anfang Mai den (Teil)-Sieg proklamieren zu können.

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      Wo früher Menschen gelebt haben, ist jetzt nur noch ein Trümmerfeld übrig.
      Wo früher Menschen gelebt haben, ist jetzt nur noch ein Trümmerfeld übrig.
      REUTERS

      Was Putin will...

      Putin hatte seinen Einmarsch – in russischer Narrative eine "spezielle Militäroperation" – mit einer angeblich notwendigen "Entnazifizierung" der Ukraine begründet. Zudem forderte er eine Demilitarisierung, Neutralität sowie die Anerkennung der annektierten Krim als russisches Territorium und die Unabhängigkeit der ausgerufenen Seperatisten-Volksrepubliken Donezk und Lugansk.

      Allerdings verlief die Invasion von Anfang an nicht nach Plan. Die Ukrainer wehrten sich mit aller Macht, waren besser organisiert und ausgerüstet, als der Kreml offenbar angenommen hatte. Ein schneller Sturm auf Kiew scheiterte, vielerorts konnte das russische Kriegsgerät befestigte Straßen gar nicht verlassen, da es sonst im Matsch steckenzubleiben drohte.

      Dazu kam ein völliges Versagen der internen russischen Kommunikation, die sogar ranghohe Offiziere auf handelsübliche und nicht gesicherte Handys zurückgreifen ließen, und eine Militärlogistik, die mit der Versorgung so vieler Fronten heillos überfordert war.

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        Nach dem Rückzug der russischen Besatzer stoßen ukrainische Truppen weiter in den Norden des Landes vor. Dort werden sie von der Bevölkerung jubelnd empfangen. (3. April 2022)
        Nach dem Rückzug der russischen Besatzer stoßen ukrainische Truppen weiter in den Norden des Landes vor. Dort werden sie von der Bevölkerung jubelnd empfangen. (3. April 2022)
        REUTERS/Serhii Nuzhnenko

        ... und was Putin braucht

        Die jüngste Ankündigung Russlands, sich um Kiew zurückzuziehen, um ein besseres diplomatisches Klima für die Verhandlungen zu ermöglichen, Überspielen dabei nur die Notwendigkeit aus militärinternen Gründen. Bisher wurde nur im Südosten nennenswerter Fortschritt verzeichnet. Künftig, so rechnet auch Ukraines Präsident Wolodimir Selenski, werden die russischen Angriffe in der Donbass-Region und rund um Charkiw wohl noch verstärkt.

        Putin muss, um einen Sieg für sein Land proklamieren zu können, zumindest den Donbass "befreien" und die Ukraine an einem NATO-Beitritt hindern. Alles andere könnte seine Propaganda-Maschinerie wohl hinbiegen...

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          Ein Schreiben des ukrainischen Präsidenten soll bei Wladimir Putin einen Wutanfall ausgelöst haben. Er tobt in Richtung Ukraine: "Ich werde sie verprügeln."
          Ein Schreiben des ukrainischen Präsidenten soll bei Wladimir Putin einen Wutanfall ausgelöst haben. Er tobt in Richtung Ukraine: "Ich werde sie verprügeln."
          Reuters