Politik

Erster Experte fordert "Lockdown-ähnliche" Verschärfung

Die Corona-Zahlen steigen immer weiter an – die Lage in den Spitälern ist angespannt. Nun spricht sich ein Experte für deutliche Verschärfungen aus.

André Wilding
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    Schwarzenbergplatz, Oper, Kärntner Straße, Heldenplatz, Mariahilferstraße - so leer sind die Straßen Wiens im dritten "harten" Lockdown.
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    Das Coronavirus breitet sich in Österreich nach wie vor aus, die Zahlen steigen seit Tagen immer weiter an. Am heutigen Mittwoch wurde mit 6.506 Neuinfektionen an nur einem Tag ein neuer Jahreshöchststand erreicht. Die Regierung beobachtet die Corona-Lage und die Entwicklung der Zahlen mit Argusaugen, hat für Freitag einen Gipfel angekündigt.

    Ob neue, strengere Corona-Maßnahmen kommen werden, ist noch unklar – angesichts der Virus-Lage im Land aber wohl nicht ganz ausgeschlossen. Nun prescht ein Experte gegenüber "ORF Salzburg" vor und fordert von der Politik mehr Verschärfungen bei den Corona-Regeln – und zwar auch bis zu "Lockdown-ähnlichen" Vorgaben.

    Lage auf Normalstationen spitzt sich zu

    Laut dem Salzburger Onkologen Richard Greil zeige die vierte Corona-Welle im Krankenhaus "ein gänzlich anders Bild" als die Wellen davor. So gebe es im Landesspital bereits jetzt "Kollateralschäden" für Patienten, die nicht infiziert seien, heißt es in dem Bericht weiter. Zudem würden nicht nur die Intensivstationen an die Kapazitätsgrenzen stoßen, sondern auch die Normalstationen.

    Ein Corona-Intensivpatient zu etwa vier Corona-Patienten auf Normalstationen sei bisher das Verhältnis gewesen, berichtet "ORF Salzburg". Nun sei es eins zu zehn. Die Politik würde sich bei der Verschärfung der Maßnahmen aber hauptsächlich an die Auslastung der Betten auf den Intensivstationen orientieren. Diese Vorgehensweise kritisiert der Onkologe gegenüber "ORF Salzburg" scharf.

    "Wir haben eine vollkommene Entkoppelung von dem, was die tatsächlichen Probleme sind", wird Greil zitiert. Die Probleme in den Krankenhäusern seien schon jetzt beträchtlich. Zum akuten Pflegemangel kämen laut dem Bericht nämlich auch noch Cluster-Bildungen beim Spitalspersonal. "Die Bevölkerung muss wissen, dass die Grenzen der Behandelbarkeit gegeben sind", so Greil in dem Bericht.

    FFP2-Maskenpflicht ausweiten

    Damit würde ein "Kollateralschaden für andere Patienten" entstehen. Richard Greil fordert daher nun deutliche schärfere Maßnahmen im Kampf gegen das Virus. Denn auch die Zahl der Infektionen bei Geimpften sei bereits viel zu hoch. Laut Greil müssten etwa die die FFP2-Maskenpflicht deutlich ausgeweitet, berichtet "ORF Salzburg". Und auch das Tempo für den dritten Stich müssten erhöht werden.

    Der Onkologe fordert daher von der Politik wieder Beschränkungen wie bei Lockdowns: "Die Politik hat beim Begriff entsprechende Zurückhaltung. Die habe ich auch, aber wirksame Kontaktbeschränkungen sind für die Gesamtbevölkerung erforderlich", so Greil im "ORF".

    Solche "lockdown-ähnlichen" Vorgaben sollten laut dem Experten dabei nicht nur für Ungeimpfte, sondern auch für Geimpfte gelten. Angesichts der Infektionszahlen sei ein von der Politik angekündigter Lockdown für ungeimpfte Personen nämlich nicht ausreichend – und auch nicht kontrollierbar.

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