Politik
Erste Griss-Sendung in Puls4 war ein Quoten-Flop
Durchwachsene Premiere für Ex-OGH-Präsidentin Irmgard Griss mit einer neuen Gerichtsshow auf Puls4. Die Sendung war ein Quoten-Flop.
Ex-OGH-Präsidentin Irmgard Griss wollte in die Hofburg, nahm 18,9 Prozent Wähler ein Stück des Weges mit – und bog jetzt Richtung TV ab. Das Publikum goutierte die Sendung nicht.
Premiere ihrer Gerichts-Show "Im Namen des Volkes" Sonntag Abend auf Puls 4. Gut 90 Minuten Talk, zwei Gruppen traten gegeneinander an, Griss als Richterin dazwischen. Brisantes Thema der Sendung: "Kopftuchverbot an den Schulen".
Menschenrechtsaktivistin Seyran Ates führte das Lager der Verbotsbefürworter an, die Wiener Pädak-Lehrerin Amani Abuzahra verteidigte das Recht auf Kopftuch.
Die Debatte lief von Beginn an hitzig. Aktivistin Ates: "Das Kopftuch ist ein Symbol der Unterdrückung durch Patriarchen. Das hat an Schulen nichts verloren." Einig die von ihr aufgebotenen Zeugen: "Keine Freiheit den Feinden der Freiheit!"
Keine Gage für Griss
Verbots-Gegnerin Abuzhahra warnte vor einer Spaltung der Gesellschaft, plädierte für freie Entscheidung, wurde (auch) von einer Nonne unterstützt. Am Ende sprachen 500 Befragte (als Art Geschworene) das eindeutige Urteil: 80 Prozent sind für ein Verbot.
Übrigens: Gage bekommt Imgard Griss angeblich keine, auf "Heute"-Anfrage beim Sender hieß es, sie stellt ihre (medienwirksame) Kompetenz "pro bono" zur Verfügung.
Viele Zuseher konnte Griss nicht für sich einnehmen: Obwohl die Show im Vorfeld intensiv beworben wurde, sahen nur 50.000 bis 75.000 Österreicher die Gerichtsshow, der Marktanteil lag im niedrigen einstelligen Prozentbereich.
(GP)