Gesundheit
Erste Frau wird in den USA von HIV geheilt
US-Ärzte haben nach eigenen Angaben erstmals eine Frau heilen können, die an HIV erkrankt war. Möglich wurde das durch eine neue Stammzellentherapie.
Eine Frau in den USA war an HIV und Leukämie erkrankt. Die Ärzte gaben nun bekannt, dass sie die Frau heilen konnten. Bei der lateinamerikanischen Frau wurde eine sogenannte "Haplo-/ Nabelschnurtransplantation" durchgeführt. Die Stammzellen des Babys von der Nabelschnur enthielten ein seltenes Gen-Merkmal, das Menschen gegen HIV resistent macht. Es handelt sich dabei um das CCR5-Gen, die es dem HI-Virus unmöglich macht, Zellen zu infizieren. Diese Besonderheit tritt vorwiegend bei Menschen nordeuropäischer oder kaukasischer Abstammung auf.
Weitere Fälle von erfolgreicher Behandlung bekannt
Auch erhielt die Frau Stammzellen eines Verwandten, schreibt die "Washington Post". Nach der Stammzellentransplantation bekam die Frau noch Medikamente, die sie aber vor 14 Monaten abgesetzt hat. Bis heute ist die HIV-Infektion nicht wiedergekommen. Und die Viruskonzentration im Blut war nicht nachweisbar.
Bei der Behandlung wurde erstmals ein neues Verfahren angewandt. Zehn Forschungsinstitute und Universitäten waren an einer Studie zum Fall beteiligt. Die Frau ist eine von drei Fällen einer erfolgreichen Behandlung von HIV-Infizierten. Bei zwei weiteren Patienten hatte es eine Selbstheilung gegeben.
Die Behandlung leitete Dr. Yvonne J. Bryson, sie ist eine Spezialistin für Kinder-Infektionskrankheiten an der David Geffen School of Medicine der UCLA-Universität sowie ihre Berufskollegen JingMei Hsu, Koen Van Besien und Marshall J. Glesby.
Berliner Patient starb an Leukämie
Ein Mann mit Leukämie, der als "Berliner Patient" bekannt wurde, bekam eine Transplantation von HIV-resistenten Stammzellen. Die Ärzte verkündeten damals, er sei geheilt. Er starb jedoch später an Leukämie. Ein Jahrzehnt später wurde der Ansatz beim "Londoner Patienten", einem südamerikanischen Mann mit Hodgkin-Lymphom, angewendet. Auch ein Mann in Düsseldorf soll sich in einer ähnlichen Therapie befinden.
Die Entdeckung bestärkt die Hoffnung auf ein Heilmittel gegen HIV und Aids, sei aber noch weit von einer Standardtherapie entfernt.