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Erschütternd: Pädophile könnten Kindercamp leiten
Die Politik ist gefragt, strengere Gesetze zum Schutz von Kindern zu verabschieden. Derzeit offenbart das Sexualstrafrecht drastische Lücken.
Wenn die Sommerferien vor der Tür stehen, ist auch ein breites Angebot von Kinderbetreuungseinrichtungen nicht fern. Doch ein jüngst bekannt gewordener Fall lässt nun Eltern aufhorchen und Expertinnen und Experten neue und vor allem schärfere Gesetze im Bereich der Kinderbetreuung fordern.
Sommercamp-Skandal als Auslöser
Ein Sommercamp, das in Wien organisiert wurde, ist schwer in die Kritik geraten. So wurde erst vor wenigen Wochen bekannt, dass einer der Betreuer des Camps ein verurteilter Sexualstraftäter ist. Die Eltern hatten zuvor nichts von der Vergangenheit des Mannes gewusst. Nun hagelt es Absagen.
Zusätzlich dazu sollen auch neue Gesetze erlassen werden, die zum Schutz der Kinder dienen, heißt es von mehreren Expertinnen und Experten. So würden derzeit fast keine Anforderungen an Vereine gestellt werden, die als Sommercamp-Betreiber fungieren.
Eltern nun besonders vorsichtig
Aufgrund des Vorfalls ist die Angst und die Verunsicherung bei vielen Eltern nun mächtig angewachsen. Es sei fahrlässig, dass es keine genauen bundesweiten Anforderungen gebe, nach denen offengelegt wird, wer ein Camp betreiben darf und wer nicht. Es wird gefordert, dass ein Gesetz vorschreibt, dass auch private Vereine Kinderschutzrichtlinien einhalten.
"Die meisten sind sicher guten Willens, aber es braucht klare Gesetze und Vorschriften, um auch jene herauszufiltern, die das nicht sind", meint Astrid Winkler von der Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz ECPAT. Nur so könne Sicherheit für die Kinder gewährleistet werden. Jene, die nichts zu verstecken hätten, könnten das, gemäß dem Vorschlag von Winkler, dann ebenfalls leicht nachweisen.
Expertin rät: "Aktiv nachfragen"
Bis dahin rät die Expertin jedenfalls Eltern, die ihre Kinder in Sommercamps schicken, aktiv nachzufragen, was denn für den Schutz der Kinder getan wird und welche Berechtigung die Vereine hätten. So könne das Risiko weiter minimiert werden.