Ab 1.1.25 verboten

Ersatz für Amalgamfüllungen – ÖGK setzt nun Maßnahmen

Nachdem die Verhandlungen zwischen ÖGK und Österreichischer Zahnärztekammer zuletzt scheiterten, hat die ÖGK ihr weiteres Vorgehen beschlossen.

Heute Life
Ersatz für Amalgamfüllungen – ÖGK setzt nun Maßnahmen
Die ÖGK macht seinen 2.798 Vertragspartner-Zahnärzten ein schriftliches ein Angebot.
Harald Dostal / picturedesk.com

Mit 1.1.2025 tritt das EU-weite Verbot von Amalgamfüllungen in Kraft. Verhandlungen zwischen Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK) und Österreichischer Zahnärztekammer zuletzt scheiterten ("Heute" hat berichtet), ergreift die ÖGK nun Maßnahmen, um die zahnmedizinische Versorgung weiter zu gewährleisten.

Streit ums Material

Seitens der Krankenkasse wäre das neue, erprobte weiße Material Alkasit als Amalgam-Ersatz forciert gewesen. Die ÖGK hätte sogar 20 Prozent mehr für amalgamfreie Füllungen gezahlt als bisher. Die Zahnärztekammer akzeptiere jedoch nur den materialtechnisch minderwertigen Glasionomerzement als Gratisfüllung. Alles andere solle Privatleistung bleiben.

Diese Maßnahmen setzt die ÖGK:

  • In den landesweit insgesamt 61 Zahngesundheitszentren werden Patienten amalgamfreie Zahnfüllungen auf Kassenkosten erhalten.
  • Mit elf privaten Zahnambulatorien wurden Vereinbarungen über einen Tarif für amalgamfreie Füllungen getroffen. Damit erhalten Versicherte ab 1.1.2025 in neun Ambulatorien in Wien, in einem im Burgenland und in einem Zahnambulatorium für Kinder in Vorarlberg Zahnfüllungen auf Kassenkosten.
  • Zudem bietet die ÖGK allen 2.798 Vertragspartnern, also allen niedergelassenen Zahnärzten, diesen Tarif an. Sie erhalten dazu in Kürze einen Brief, um der Vereinbarung zuzustimmen. Dadurch können sie amalgamfreie Füllungen auf Kassenkosten in ihren Ordinationen verrechnen.

Wer privat zahlen muss

Wer allerdings bei einem Zahnarzt in Behandlung ist, der das ÖGK-Angebot nicht akzeptiert, muss die Kosten für die Füllung vorerst noch privat vorstrecken. Wie viel man von der Kasse in so einem Fall dann zurückbekommen wird, steht noch nicht fest.

Gesundheitsschädlich oder nicht?

Seit Jahren wird ein Amalgam-Verbot diskutiert, weil es im Verdacht steht, gesundheitsschädlich zu sein. Darüber gibt es freilich geteilte Meinungen. Quecksilber an sich ist ein giftiges Schwermetall, das bereits bei Zimmertemperatur Dämpfe abgibt. Werden diese eingeatmet, besteht die Gefahr einer Vergiftung. Bei einer Aufnahme durch den Verdauungstrakt – also etwa, wenn Quecksilber verschluckt wird - ist es relativ ungefährlich. Amalgam als Zahnfüllung ist eine Legierung von Quecksilber mit anderen Metallen.
Viele Patienten lehnen Amalgam mittlerweile aus ästhetischen Gründen ab und lassen sich immer öfter Kunststofffüllungen einsetzen, die aus privater Tasche zu zahlen sind.

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Auf den Punkt gebracht

  • Ab dem 1. Januar 2025 tritt das EU-weite Verbot von Amalgamfüllungen in Kraft, was die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) dazu veranlasst, Maßnahmen zur Sicherstellung der zahnmedizinischen Versorgung zu ergreifen.
  • Da die Zahnärztekammer das von der ÖGK vorgeschlagene Material Alkasit nicht akzeptiert, müssen Patienten, deren Zahnärzte das Angebot der ÖGK ablehnen, die Kosten für Füllungen vorerst privat tragen.
red
Akt.
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