Politik

Ernst Plech muss zurück in den Buwog-Gerichtssaal

Seit über einem Jahr war einer der Hauptangeklagten im Buwog-Prozess verhandlungsunfähig. Jetzt gibt es ein neues Gutachten.

Heute Redaktion
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Der Angeklagte Ernst Karl Plech im Buwog-Gerichtssaal. Er ist seit über einem Jahr verhandlungsunfähig.
Der Angeklagte Ernst Karl Plech im Buwog-Gerichtssaal. Er ist seit über einem Jahr verhandlungsunfähig.
Bild: picturedesk.com

Der Immobilienmakler Ernst Karl Plech wird im Herbst wohl auf die Buwog-Anklagebank zurückkehren. Der bald 75-Jährige ist nämlich seit einem aktuellen medizinischen Gutachten wieder vernehmungs- und verhandlungsfähig.

Das berichtet der "Standard" am Donnerstag. Plech war seit über einem Jahr nicht mehr anwesend, weil er im Mai 2018 wegen seines Gesundheitszustandes als verhandlungsunfähig eingestuft worden war. Es scheint Plech nun besser zu gehen.

Prominenter Sitzplatz

Im Gerichtssaal wird er im Herbst einen durchaus prominenten Sitzplatz einnehmen. Als Drittangeklagter sitzt er auf der Anklagebank zwischen Walter Meischberger und Peter Hochegger.

Was bisher im Buwog-Prozess geschah
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Die Mediziner, die Plech im Mai des Vorjahres krankschrieben, haben ihn im Juli erneut untersucht und die Erlaubnis erteilt, dass Plech wieder am Prozess teilnehmen darf.

"Es gibt ein Gutachten, wonach Herr Plech verhandlungsfähig ist", bestätigt auch Gerichts-Sprecherin Christina Salzborn dem "Standard".

Brisante Fragen

Und auch die Richterin hatte diese Überraschung zuletzt angedeutet, als sie auf eine Aussage eines Zeugen sagte: "Dann werden wir den Herrn Plech fragen."

Viele Fragen werden es zweifellos werden, die an Plech zu richten sind. In der Anklage und den dort vorgeworfenen Straftaten spielt er eine zentrale Rolle. Plech selbst streitet jede Straftat ab und plädierte zu Prozessbeginn auf "nicht schuldig".

Seine ausführliche Befragung, die bei den übrigen Hauptangeklagten mehrere Tage gedauert hat, ist noch ausständig.

Tennis-Gespräch und Intimus

Sehr spannend wird werden, wie Plech das berühmte "Tennis-Gespräch" kommentiert, von dem Belastungszeuge Michael Ramprecht mehrfach sprach. Plech soll Ramprecht dabei verraten haben, dass die ganze Buwog-Privatisierung ein "abgekartetes Spiel" gewesen sei, bei dem Grasser und Co. kassiert haben sollen.

Auch wird Plech wohl beantworten, ob er sich selbst als "Grasser-Intimus" sieht, wie er in einem Beweisstück genannt wird. Zur Enge der Beziehung zum ehemaligen Finanzminister gibt es verschiedene Zeugenaussagen, Grasser selbst spricht im Zusammenhang mit Plech nur von einem "Bekannten". (csc)