Politik
Erneute Liederbuch-Affäre setzt FPÖ unter Druck
Rund drei Wochen vor der steirischen Landtagswahl ist ein Liederbuch einer Burschenschaft mit einschlägigen Passagen aufgetaucht.
In etwas mehr als drei Wochen schreiten die Steirer im Zuge der Landtagswahl zur Urne. Nach Informationen der "Kronen Zeitung" ist nun ein Liederbuch einer Burschenschaft mit einschlägigem Inhalt aufgetaucht. Es ist mutmaßlich der Burschenschaft Pennales Corps Austria zu Knittelfeld zuzuordnen. Pikant: Wolfgang Zanger ist nicht nur Mitglied in der Burschenschaft, sondern auch Nationalratsabgeordneter und Teil des Landesparteipräsidiums der steirischen Freiheitlichen.
Bei dem Liederbuch soll es sich um ein 400 Seiten umfassendes Werk handeln. Dabei dürfte es sich ursprünglich um ein Geschenk einer anderen Burschenschaft an die schlagende Verbindung sein. Diese soll seit 2005 im Besitz des Liederbuchs sein.
Zanger distanziert sich nicht
Von der "Krone" auf das Buch angesprochen erklärte Zanger, dass er seit zwei Jahren nicht mehr "Altherrenobmann" der Burschenschaft sei. Diesbezügliche Informationen auf der Website sind offenbar nicht auf dem aktuellen Stand. In der Bude, wie der Sitz der Verbidung heißt, liege das Buch nicht auf, erklärte Zanger, der festhielt, dass es "nicht von einem von uns verfasst" worden sei.
Folglich könne er sich auch nicht vom Inhalt distanzieren. Denn "distanzieren kann ich mich nur von etwas, das ich selbst geschrieben, gesagt oder getan habe. Warum soll ich mich von etwas distanzieren, das andere geschrieben haben?", fragt Zanger in der "Krone".
Der aktuelle Fall weckt Erinnerungen an die niederösterreichische Liederbuchaffäre rund um FPÖ-Politiker Udo Landbauer.