Schreckens-Fund in Cherson: Über 400 tote Zivilisten

In der zurückeroberten Stadt Cherson entdecken ukrainische Behörden immer wieder von Russland eingerichtete Folterkammern - Heute berichtete. Nun kam es zu einem erneuten, grauenhaften Fund in dem südukrainischen Gebiet.

Ermittlerteams hätten in dem stark verminten Gebiet "die Leichen von 432 Zivilisten gefunden, die ermordet wurden", verlautbarte Generalstaatsanwalt Andrij Kostin am Donnerstag im Fernsehen.

Die beiden Konfliktpartner werfen sich gegenseitig Kriegsverbrechen vor.

Russland hat mehr als 80.000 Pässe ausgegeben

Nach eigenen Angaben hat Russland bereits mehr als 80.000 russische Pässe an Bewohner der vier von Moskau für annektiert erklärten ukrainischen Regionen ausgegeben. "Seit die vier Regionen der Russischen Föderation hinzugefügt wurden, und in Übereinstimmung mit dem Gesetz, erhielten mehr als 80.000 Menschen als Bürger der Russischen Föderation Reisepässe", so eine Beamtin des russischen Innenministeriums. 

Nachdem in den vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson scheinbare Referenden abgehalten wurden, erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin die Gebiete zu Teilen Russlands. Die UNO verurteilte die "versuchte illegale Annektierung" von ukrainischem Land und rief die internationale Gemeinschaft auf, "keine von Russland verkündeten Änderungen von Grenzen anzuerkennen".

Seit dem Start des russischen Angriffskrieges im Februar hat es der Kreml für Ukrainer einfacher gemacht, die russische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Schon vorher hatte Moskau hunderttausende russische Pässe in den Separatistengebieten im Osten der Ukraine verteilt.