Große Verwirrung um Gespräch
"Erfindung": Kreml dementiert Trump-Telefonat mit Putin
Berichte über Telefonat zwischen Präsident Putin und dem designierten US-Präsidenten Trump seien "komplett unwahr" und "pure Erfindung", so der Kreml.
Seit der Wiederwahl als US-Präsident stellt der designierte US-Präsident Donald Trump (78) die Weichen für seine zweite Amtszeit. Am Freitag verkündete er, dass seine Wahlkampfleiterin, "Ice Lady" Susie Wiles, Stabschefin im Weißen Haus werden soll, "Heute" berichtete.
Gegenüber dem US-Sender NBC sagte Trump, er habe schon mit 70 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt gesprochen, darunter dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Israels Premier Netanjahu und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Auch mit Wladimir Putin hat der 47. US-Präsident laut einem "Washington Post"-Bericht bereits telefoniert. In dem Gespräch soll Trump den Kreml-Diktator vor einer Eskalation des Ukraine-Krieges gewarnt und ihm auch klargemacht, dass es in Europa eine nicht zu unterschätzende US-Militärpräsenz gebe. Auch über Maßnahmen für Frieden in Europa sei es gegangen, Details dazu blieben aus.
Putin-Telefonat mit Trump "komplett unwahr" und "pure Erfindung"
Die "Washington Post" zitiert mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Demnach fand das Telefonat schon am Donnerstag in Trumps Anwesen in Mar-a-Lago (Florida) statt. Die Ukraine soll im Nachgang des Gesprächs über das Telefonat informiert worden sein, hieß es weiter.
Wie mehrere Medien nun übereinstimmend berichtet, dementierte der Kreml das Telefonat jedoch. Es sei "komplett unwahr" und "pure Erfindung", dass Trump und Putin gesprochen hätten, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax am Montag.
"Es gab kein Gespräch." Peskow sprach von "reiner Fiktion" und "falschen Informationen". Es gebe noch keine "konkreten Pläne" für Kontakte mit Trump. "Bild" weist jedoch darauf hin, dass der Putin-Sprecher in der Vergangenheit oft die Unwahrheit gesagt habe.
Laut "Washington Post" sollen Trump und Putin jedoch das beidseitige Interesse geäußert haben, um eine baldige "Beilegung des Ukraine-Kriegs" zu erörtern. Auch die Frage des künftigen territorialen Zuschnitts der Ukraine sei von den beiden Männern angesprochen worden. Trumps Sprecher wollten sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu dem Bericht äußern.
"Beende Krieg in 24 Stunden"
Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, den seit Februar 2022 andauernden Krieg "innerhalb von 24 Stunden" beenden zu können. Zudem hatte er angedeutet, er werde direkt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin reden – eine deutliche Abkehr vom Vorgehen des amtierenden US-Präsidenten Joe Biden. Und das soll bereits am Donnerstag geschehen sein, berichtet die "Washington Post".
Auf den Punkt gebracht
- Der designierte US-Präsident Donald Trump behauptet, er habe mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und über den Ukraine-Krieg gesprochen, wobei er vor einer Eskalation warnte und die US-Militärpräsenz in Europa betonte
- Der Kreml dementiert jedoch das Telefonat als "komplett unwahr" und "pure Erfindung", während Trumps Sprecher sich nicht zu den Berichten äußern wollten