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Beben-Katastrophe auch in Österreich? Das sagt Experte 

Könnte ein Erdbeben in Österreich auch so verheerende Zerstörung anrichten wie in der Türkei? Unwahrscheinlich, so Bau-Experte Rudolf Heuer im ORF.

Roman Palman
TU-Bauexperte Rudolf Heuer am 12. Februar 2023 in der ZIB2 mit Martin Thür.
TU-Bauexperte Rudolf Heuer am 12. Februar 2023 in der ZIB2 mit Martin Thür.
Screenshot ORF

Mehr als 6.000 Gebäude sind eingestürzt, zehntausende Menschen ums Leben gekommen – die Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien erschütterte am Montag die Welt. Noch immer sind unzählige Hilfsteams vor Ort, befreien auch Tage später immer noch Überlebende aus den Trümmern.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Türkei-Beben auf einen Blick >

Doch wie konnten so viele Neubauten einfach einstürzen, obwohl das Haus daneben noch fest stehen blieb? Die Antwort auf diese Frage ging der Bautechnik-Experte Rudolf Heuer der TU Wien in der ZiB2 Sonntagnacht nach.

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    Einsatzkräfte der Bundesheer-Einheit "AFDRU" in der türkischen Provinz Hatay nach dem schweren Beben vom 6. Februar 2023.
    Einsatzkräfte der Bundesheer-Einheit "AFDRU" in der türkischen Provinz Hatay nach dem schweren Beben vom 6. Februar 2023.
    Bundesheer

    "Hundertprozentig sicher kann man natürlich nicht gehen, aber in den meisten Gebieten und Regionen, auch dort wo das Erdbeben war, hätte man so bauen können, dass zwar Schäden entstehen, aber keine Zusammenbrüche", antwortet der Studiogast ORF-Moderator Martin Thür.

    Die Ursache ist also Pfusch am Bau! Die Erdbebensicherheit sei entweder bei der Planung oder der Ausführung vielfach vernachlässigt worden. Das beginne schon beim Fundament: "Wenn da Mängel sind, dann kann das Gebäude oberhalb noch so gut konstruiert sein, wenn das Fundament versagt."

    TU-Bauexperte Rudolf Heuer am 12. Februar 2023 in der ZIB2 mit Martin Thür.
    TU-Bauexperte Rudolf Heuer am 12. Februar 2023 in der ZIB2 mit Martin Thür.
    Screenshot ORF

    Die häufigsten Mängel bestünden aber oft zwischen Wand und Decke. Die oszillierende Kraft eines Erdbebens könne diese bei geringer Festigkeit dann zum Einsturz bringen. "Dann kann es sein, dass die Decke runterfällt von der Wand und dann ist die Katastrophe vollkommen."

    Doch was, wenn ein solches Erdbeben Metropolen wie Istanbul oder Ankara trifft? "Viel Schlimmeres kann ich mir nicht vorstellen, eine solche Katastrophe aber sehr wohl", so Heuer weiter.

    Gerade im Südwesten von Istanbul sei der Boden sehr mit Sedimenten gefüllt, was dramatische Auswirkungen hätte: "Der rüttelt sich auch leicht los", es käme zu einer Art Bodenverflüssigung und darüber würde alles zusammenbrechen.

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      Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
      Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
      EPA-EFE

      Gefährdete Zonen in Österreich

      Doch wie schaut es in Österreich aus? Wird hierzulande auf die Erdbebensicherheit geschaut?

      "Ich glaube, hier kann man mit ruhigem Gewissen sagen, dass wirklich kontrolliert wird, erdbebensicher konstruiert und auch ausgeführt wird", beruhigt der Experte mit Verweis auf EU- und nationale Vorschriften.

      Hierzulande würde Gebäude vor allem gegen Erdbeben der Stufen 0 bis 4 gerüstet. Notwendig ist das laut Heuer vor allem in diesen gefährdeten Zonen: Entlang der Thermenlinie, in der Umgebung von Villach und einigen Gebiete in Tirol.

      "Ein Erdbeben der Stärke 7,8 wie es in der Türkei/Syrien war, ist in Österreich kaum zu erwarten", betont der TU-Forscher aber dazu. Generell könne man sich in einem Hochhaus in Österreich darauf verlassen, dass dieses sicher ist.

      Im selben Atemzug relativiert Heuer aber und mahnt: Wenn schlampig gebaut wurde, könnten aber auch hierzulande Gebäude teilweise einstürzen.

      Folgende Organisationen leisten Hilfe vor Ort und sammeln Spenden für die Erdbeben-Opfer:
      Österreichisches Rotes Kreuz
      IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
      BIC: GIBAATWWXXX
      Spenden-Kennwort: Katastrophenhilfe
      Caritas Österreich
      IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
      BIC: GIBAATWWXXX
      Kennwort: Erdbeben Syrien und Türkei
      Diakonie Katastrophenhilfe
      IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333
      BIC: GIBAATWWXXX
      Kennwort: Erdbeben-Nothilfe Syrien Online
      Jugend Eine Welt-Spendenkonto
      IBAN: AT66 3600 0000 0002 4000
      Kennwort: Nothilfe Erdbeben
      Arbeiter Samariterbund Österreichs
      IBAN: AT04 1200 0513 8891 4144
      BIC: BKAUATWW
      Kennwort: Türkei/Syrien
      Kızılay - Türkisches rotes Kreuz
      IBAN: DE26 5122 0700 1080 0000 01
      BIC: TCZBDEFF
      AHBAP - Türkisches Netzwerk freiwilliger Helfer
      AHBAP DERNEĞİ
      IBAN: TR 15 0006 4000 0021 0212 1502 77
      BIC:ISBKTRIS
      AFAD - Offizielles türkisches Krisenpräsidium
      IBAN: TR 19 0001 0017 4555 5555 5552 06
      BIC: TCZBTR2A
      AKUT - Türkischer Such- und Rettungsverein
      IBAN: TR12 0006 4000 0021 0806 6661 44
      BIC: ISBKTRIS

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