12-Jährige missbraucht
"Epizentrum Favoriten" – so kam Teeniebande zusammen
Nach mehrfachem sexuellen Missbrauch einer 12-Jährigen gab die Polizei weitere Details zum Fall bekannt. Alle Täter und das Opfer wohnen in Favoriten.
Ein monatelanger Missbrauch einer damals 12-Jährigen in Wien-Favoriten lässt selbst erfahrenen Ermittlern das Blut in den Adern gefrieren. Die gebürtige Österreicherin soll monatelang von insgesamt 17 Tatverdächtigen zum Sex gedrängt worden sein. In einem konkreten Fall wurde die gebürtige Wienerin zudem gewaltsam misshandelt.
Die Jugendlichen sollen ihre brutalen Tathandlungen auch mit dem Smartphone gefilmt und ihr Opfer später mit den Aufnahmen erpresst haben. Erst nach Monaten vertraute sich das Kind ihrer Mutter an und schilderte der Polizei die Missbrauchsfälle.
Verdächtige auf freiem Fuß
Am Donnerstagmorgen wurden die an den grausamen Taten beteiligten Jugendlichen von der WEGA aus dem Schlaf gerissen und von ihren Wohnorten in Wien-Favoriten zur Einvernahme auf eine Dienststelle gebracht. Bei den insgesamt 17 Verdächtigen handelt es sich um zwölf Minderjährige im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, einen jungen Erwachsenen von 19 Jahren sowie zwei Unmündige unter 14 Jahren. Gegen zwei unbekannte Verdächtige laufen aktuell noch die Ermittlungen – es sollen keine älteren Männer sein.
Die Beschuldigten zeigten sich nur teilweise geständig, teilweise werden die Vorwürfe aber auch zurückgewiesen. Ein weiterer Teil verweigerte auch die Aussage. Trotz der schwerwiegenden Anschuldigungen befinden sich die Verdächtigen auf freiem Fuß.
Jugendliche verbrachten Freizeit in Parks in Favoriten
Wie die Polizei am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt gab, soll sich die Jugendbande durch gemeinsames "Abhängen" in Parks in Wien-Favoriten gekannt haben. Die Gruppe soll sich aus türkischen, syrischen und österreichischen Jugendlichen, aber auch einem Italiener, einem Bulgaren und einem Serben zusammengestellt haben.
Alle Tatverdächtigen waren bereits vor den Missbrauchstaten polizeilich in Erscheinung getreten. Bei den begangenen Straftaten soll es sich laut Angaben der Ermittler jedoch um keine Sexualverbrechen, sondern Gewalttaten beziehungsweise Vermögens- und Eigentumsdelikten gehandelt haben.
Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133
Hotel für Missbrauch angemietet
Über mehrere Monate soll die heute 13-Jährige mehrmals wöchentlich von der "Kinderzimmerbande" missbraucht worden sein. Die Taten fanden dabei an unterschiedlichen Örtlichkeiten wie Stiegenhäusern, Parkgaragen oder teilweise sogar den elterlichen Wohnungen der Beschuldigten statt. In einem konkreten Fall soll einer der Peiniger sogar ein Hotelzimmer angemietet haben - mehr dazu hier.
Für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung