Coronavirus
Regierung verschleuderte Millionen für Corona-Tests
Wie ein Bericht des Rechnungshofs zeigt, hat die Regierung bis Ende 2022 insgesamt 5,2 Milliarden Euro für Corona-Tests ausgegeben.
Der Rechnungshof hat sich das Corona-Management der Regierung näher angesehen. Schon im April wurde bekannt, dass im Bildungsministerium erhebliche Fehler passiert sind. Hier zeigte ein Rohbericht, dass rund 35 Millionen Corona-Tests an den Schulen einfach verschwunden sind. Nur bei 62,3 Millionen Covid-Antigentests war der konkrete Verbleib nachvollziehbar, "Heute" berichtete.
Tests an Schulen mangelhaft dokumentiert
"Das Ministerium konnte kein funktionierendes Monitoring über den Verbrauch von Antigentests bzw. die vorhandenen Bestände sicherstellen", so der Rechnungshof. Das Ministerium versicherte, dass die Tests nicht verschwunden seien. Sie wurden lediglich "inventurmäßig nicht sauber dokumentiert", heißt es.
Nun zeigt ein neuer Rohbericht des Rechnungshofs, der der "Kronen Zeitung" vorliegt, dass die Teststrategie der Regierung äußerst teuer und zudem nicht zielführend war.
So testete Österreich 16-mal mehr als in Deutschland. Mindestens 5,2 Milliarden Euro wurden bis Ende 2022 für die Corona-Tests ausgegeben.
"Konkreter Nutzen der Vielfalt an Testangeboten ungeklärt"
"Der konkrete Nutzen dieser Vielfalt an Testangeboten blieb ungeklärt: Aufgrund unzureichender Daten war es weder möglich, das Kosten-Nutzen-Verhältnis verschiedener Testangebote zu analysieren, noch fundiert über deren Limitierung zu entscheiden. Mangels verfügbarer Daten lag kein gesamthafter Überblick über die tatsächliche Anzahl und die in ganz Österreich angefallenen Kosten der Tests vor", heißt es vom Rechnungshof.
Massentest von Kurz kostete rund 50 Millionen Euro
Die ersten Tests wurden im Herbst/Winter 2020 durchgeführt. Der Bericht enthüllt weiters, dass der angekündigte Massentest von Ex-Kanzler Sebastian Kurz sich keinesfalls rentierte. Zum einen wurde er nicht "vorab mit dem für das Pandemiemanagement zuständigen Gesundheitsminister" abgeklärt und zweitens kam eine nachträgliche Evaluierung "zum Ergebnis, dass Massentests an asymptomatischen Personen nicht zielführend" seien.
23 Prozent der Bevölkerung haben damals mitgemacht, 0,21 Prozent wurden positiv getestet. Die Kosten beliefen sich auf 40 bis 50 Millionen Euro, berichtet die "Krone".