Wirtschaft

Energieriesen geben gesunkene Preise zu langsam weiter

Die Inflation in Österreich sinkt weiterhin nur schleppend. Ein Hauptgrund sind laut Nationalbank-Chef Holzmann Energieversorger und Dienstleister.

Wolfgang Bartosch
Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann
Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann
OeNB/Getty Images

Nach einem Hoch im Jänner bei 11,6 Prozent (nach europaweit einheitlicher Berechnung bzw. HVPI) ist die Inflation zuletzt wieder gesunken, nur unterbrochen durch einen Ausreißer im August. Laut Quartalsbericht der Nationalbank zur Entwicklung in Österreich zeigen Detailergebnisse, dass die Verringerung des Preisauftriebs vor allem auf Energie und in einem geringeren Ausmaß auf Nahrungsmittel sowie Industriegüter ohne Energie zurückgeht. So weit so gut.

Alleine: Energie verbilligte sich nicht in dem Ausmaß, wie es der Markt erlaubt hätte, stellt die Nationalbank eine "verzögerte Weitergabe von Großhandelspreisrückgängen bei Haushaltsenergie an die Endverbraucher" fest. Die Gaspreise etwa seien im August sogar noch angehoben worden. "Deshalb liefert die Energieinflation noch immer einen positiven Beitrag zur HVPI-Inflationsrate in Österreich, während er im Euroraum bereits seit April 2023 negativ ist", stellt die OeNB fest.

Aufgrund der weiterhin (zu) hohen Kosten für Haushaltsenergie, der zuletzt wieder gestiegenen Rohölpreise und der anhaltend hohen Inflation bei Dienstleistungen dürfte deshalb die HVPI-Inflationsrate in Österreich heuer 7,8 Prozent betragen. Das sind 0,5 Prozent mehr als noch im Juni vorhergesagt.

Doch noch deutlich sinkende Energiekosten, ein erwarteter Rückgang bei Rohölpreisen, der Mietpreisdeckel und die Aussetzung von Gebührenanpassungen dürften sich dann im kommenden Jahr positiv auf den Inflationstrend auswirken. Aus heutiger Sicht erwartet die OeNB deshalb für 2024 eine Teuerungsrate von 4,3 Prozent, 2025 sollte sie auf 3,1 Prozent zurückgehen.

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