Wien

Energie-Riese schickt Wiener Pensionisten Inkasso-Büro

Ein pflegebedürftiges Paar aus Wien wollte eine Stromrechnung per Ratenzahlung begleichen. Der Anbieter schickte ein Inkassobüro – ein Versehen?

Thomas Peterthalner
Carina S. und ihr Vater Gerald in Wien-Floridsdorf.
Carina S. und ihr Vater Gerald in Wien-Floridsdorf.
Sabine Hertel

Brigitte S. (61) und ihr Mann Gerald sollten in Wien-Floridsdorf statt 444,60 künftig 835,20 monatlich für den Strom bezahlen. "Ein Normalsterblicher kann sich das nicht leisten", so Brigitte S. Mit Hilfe von Tochter Carina kündigte das pflegebedürftige Paar aus Floridsdorf den Vertrag mit Wien Energie, wechselte den Anbieter. Für den noch offenen Betrag von 1.024,66 Euro bat man um eine Ratenzahlung. "Von meiner 1.200 Euro Pension kann ich mir diesen Betrag als Einmalzahlung nicht leisten", so die Wienerin.

Inkasso statt Ratenzahlung

"Ich bat um eine monatliche Ratenzahlung in der Höhe von 84,73 Euro zu zwölf gleichen Monatsraten. Von Wien Energie gab es dazu angeblich keine Antwort, dafür flatterte dem pflegebedürftigen Paar am 30. Jänner eine Mahnung von einem Inkassobüro ins Haus. In dem Brief werden 847,40 Euro gefordert – zwei bereits bezahlte Raten waren von dem Gesamtbetrag schon abgezogen. Brigitte S. rief sofort bei der Hotline des Energieversorgers an, stieß dort aber auf taube Ohren. "Wir können Ihnen dazu keine Auskunft mehr geben, regeln Sie das mit dem Inkassobüro", bekam sie zu hören. Die pflegenbedürftigen Pensionisten wandten sich mit Hilfe ihrer Tochter an "Heute".

Wien Energie bügelt Fehler wieder aus

Die Verantwortlichen sahen sich den Fall des pflegebedürftigen Paares nun noch einmal an – und nahmen eine Kurskorrektur vor. "Hier ist uns leider ein menschlicher Fehler passiert, den wir sehr bedauern", so ein Sprecher zu "Heute". "Wir möchten uns aufrichtig bei der Kundin für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen. Unser Kundenservice hat bereits Kontakt mit der Tochter von Frau S. aufgenommen. Wir haben die Forderung durch das Inkassobüro selbstverständlich gestoppt und die Ratenvereinbarung veranlasst." Carina S. und ihre Eltern sind mit der Lösung zufrieden.

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