Politik

Gesundheitsminister stellt im ORF klar: "Geht nicht!"

Johannes Rauch zog am Donnerstag Corona-Bilanz in der ZIB2. Dabei hatte er auch eine Botschaft an Corona-Leugner und Wissenschaftskritiker im Gepäck.

Roman Palman
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    Gesundheitsminister Johannes Rauch in der ZIB2 mit Marie-Claire Zimmermann am 2. März 2023.
    Gesundheitsminister Johannes Rauch in der ZIB2 mit Marie-Claire Zimmermann am 2. März 2023.
    Screenshot ORF

    Die Corona-Pandemie ist nun auch von der heimischen Politik abgesagt, Ende Juni sollen auch die letzten Coronavirus-Maßnahmen auslaufen. Donnerstagnacht zog nun der dritte Gesundheitsminister in dieser Krisenzeit, Johannes Rauch, in der "ZIB2" mit Marie-Claire Zimmermann Bilanz über den bisherigen "Eiertanz" (Zitat ORF) der Regierung.

    Der Amtsnachfolger Wolfgang Mücksteins sieht das Maßnahmen-Ende vertretbar, obwohl aktuell schon wieder eine neue Corona-Welle anläuft. Die 7-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 452,8 und damit bald ähnlich hoch wie beim zweiten Lockdown im Mitte November 2020. "Die großen, dramatischen Folgen glauben wir, eingedämmt zu haben", betont Rauch.

    Trotz der hohen Virenlast im Abwasser-Monitoring sehe man derzeit aber kein Gesundheitssystem, das an die Belastungsgrenze kommen könnte, keine überfüllten Spitäler und keinen Überbelag auf den Intensivstationen. "Das ist alles nicht Sicht".

    Corona-Regeln "nicht zu streng bewerten"

    Rückblickend will er die damaligen Corona-Maßnahmen im ORF-Bericht aber "nicht zu streng bewerten". Das Virus sei neu und die Informationslage sei lange Zeit einfach zu dürftig gewesen, so der seit ziemlich genau einem Jahr amtierende Gesundheitsminister. Er sei aber überzeugt, dass die schwierige Zeit "hinter uns" liege.

    Auf Psyche achten

    Doch auch er weiß: "Alles das hat mit der Gesellschaft etwas gemacht". Das sei auch eine der Lektionen für die Politik aus dieser Pandemie, dass auch die geistige Gesundheit der Menschen im Fokus stehen sollte.

    "Das ist der Punkt, dass wir auch die psychischen Auswirkungen im Blick haben, nicht nur die körperlichen. Da glaube ich, dass wir [jetzt] viel besser gerüstet sind". Das sei auch Teil des Pandemieplans, der noch im Sommer vorgelegt werden solle. Generell will Rauch aber jetzt wieder Zuversicht versprühen.

    Rauch will "Wut abholen"

    Auch hier soll der angekündigte Dialogprozess mit Kritikern und Skeptikern gegenseitiges Verständnis schaffen. Bundeskanzler Karl Nehammer und Rauch wollen ja die "Hand ausstrecken" und "Gräben zuschütten", die die Pandemie und Regierungsmaßnahmen in der Gesellschaft geschlagen hatten. 

    "Das Gespräch mit den Menschen zu suchen, die total anderer Meinung sind, da bin ich voll mit dabei. Auch, wenn ich im ersten Augenblick nicht verstanden werde. Auch, wenn ich im ersten Augenblick Fett abbekomme, weil da halt sehr viel Wut da ist. Das ist auch abzuholen, dem muss man sich stellen."

    Man müsse sich in einer Regierungsfunktion auch Dinge anhören können, die "sehr sehr schmerzhaft sind". Das sei sein Zugang mit dem er in diesen Dialogprozess gehen wolle. Es gehe darum, für eine Zukunft, eine Welt zu kämpfen, in der es Hoffnung und Zuversicht gebe.

    "Keine Versöhnung"

    Doch nicht für alle hat Rauch ein offenes Ohr. Es gibt aber eine Gruppe von Menschen bei denen Rauch nicht an einer Versöhnung interessiert ist: "Ich stelle mich bedingungslos vor die Wissenschaft, wenn sie attackiert wird, in Frage gestellt wird und ad absurdum geführt wird. Das geht nicht."

    Für die Wissenschaft bricht der Grüne eine Lanze: In den letzten zwei bis drei Jahren sei die Wissenschaft als etwas betrachtet worden, das für die Einschränkungen verantwortlich gewesen sei. Genau das Gegenteil sei aber der Fall, sagte Rauch unter anderem in Hinblick auf die Impfung.

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