Klimaschutz
Emirate bekunden, Proteste bei Klimagipfel zuzulassen
Die Weltklimakonferenz COP28 in Dubai wird vom Chef des staatlichen Ölkonzerns geleitet, was Umweltschützer stark kritisieren.
Bei der kommenden Weltklimakonferenz COP28 in den Vereinigten Arabischen Emiraten sollen Aktivistinnen und Aktivisten nach Worten der Gastgeber genügend Raum für friedliche Proteste haben, berichteten ORF.at und die APA. Das solle entsprechend "internationaler Standards für Menschenrechte" in Dubai sichergestellt werden, teilten der designierte COP-Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber und UNO-Klimachef Simon Stiell am Dienstag mit.
Die COP28 solle "so inklusiv sein wie keine UNO-Klimakonferenz vor ihr". "Wir verpflichten uns, die Rechte aller Teilnehmender zu wahren, und zu garantieren, dass alle Meinungen gehört und deren Beiträge zur Herausforderung beim Klima gehört werden."
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Die COP28 beginnt am 30. November in der emiratischen Metropole Dubai. Auf der UNO-Konferenz diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von rund 200 Staaten jährlich unter anderem darüber, wie das international vereinbarte 1,5-Grad-Ziel noch erreicht werden und schlimmste Folgen der Klimakrise abgewendet werden können.
Emirate wie Ägypten stark in der Kritik
Die Emirate stehen wie Ägypten, Gastgeber der Vorjahreskonferenz COP27, wegen der Menschenrechtssituation stark in der Kritik. In den Emiraten sitzen Beobachtern zufolge Dutzende Menschen zu Unrecht im Gefängnis, berichtete die APA. Nach Einschätzung der Organisation Amnesty International ist es dort angesichts bestehender Gesetze zur Meinungsfreiheit nicht möglich, ehrgeizige Ziele im Kampf gegen den Klimawandel umzusetzen.
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Die Emirate werden von Präsident Mohammed bin Sadschid beherrscht. Der Golf-Staat will sich Kritikern zufolge als progressiv und tolerant darstellen, auch in seiner Rolle als Gastgeber der COP28 und wie bereits zuvor bei der Weltausstellung Expo, die Herbst 2021 bis Frühjahr 2022 in Dubai stattfand.
Zugleich sind laut Menschenrechtlern aber viele Aktivisten zu Unrecht in Haft, etwa der Blogger Ahmed Mansur. Zudem gibt es Berichte über umfassende Überwachung, etwa im Internet und auf privaten Handys oder Computern sowie durch Gesichtserkennungstechnik im öffentlichen Raum.
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