Tesla-Chef Elon Musk arbeitet für den neuen US-Präsidenten Donald Trump und unterstützt Europas rechte Parteien, wie etwa die AfD in Deutschland.
Das Paradoxe: Tesla-Fahrerinnen und -Fahrer ticken häufig genau andersrum. "Viele sind Demokraten, wollen die Umwelt schützen und fahren deshalb ein Elektroauto. Musk greift jetzt ihre Werte an", sagt der deutsche Autopapst Ferdinand Dudenhöffer zu 20 Minuten.
Ihr Dilemma: Eine Automarke sei ein Statement und Tesla nicht von Musk zu trennen. Weltweit melden sich Tesla-Fahrerinnen und -Fahrer als Opfer von Beschimpfungen und Vandalismus am Auto. In Zürich kam es zum Farbanschlag auf einen Tesla-Store. Digitec verkauft Anti-Musk-Sticker für jene, die sich von Musk abgrenzen wollen.
Musk ist die Kontroverse egal, wie Dudenhöffer sagt: "Er ist nicht böse, nur ein Verrückter mit einem Ziel: Die Welt voranbringen, mit so viel Technologie und Innovationen wie möglich. Dafür will er Regulierungen abbauen und glaubt, dass rechte Parteien ihm dabei helfen können."
Der Autoexperte ist überzeugt: "Elon Musk schadet mit seiner Parteinahme Tesla so, wie er auch schon Twitter geschadet hat. Und Tesla kann sich wegen der Abhängigkeit zu Musk nicht wehren."
Die Profiteure seien die Konkurrenzfirmen aus China. "Viele werden auf ein Auto von Xiaomi, Huawei oder BYD umsteigen. Sie haben die größten Technologievorsprünge und bauen die Elektroautos mit den besten Preis-Wert-Relationen der Welt. Deshalb verkaufen sie sich so gut."
Dass China als Systemrivale der USA gilt, sei vielen egal. "Auch Amerika ist nicht der Liebling aller Europäer. Und wenn eine Marke nicht zu negativ behaftet ist, spielt es keine Rolle. Auch Porsche schaffte den Aufstieg zur Weltmarke in den 50er-Jahren kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, obwohl Deutschland da weltweit durch die Nazi-Herrschaft und den Zweiten Weltkrieg nicht den besten Leumund hatte", sagt Dudenhöffer.
China habe als erstes Land im vergangenen Jahr die Marke von 30 Millionen produzierten Autos geknackt. Allein Marktführer BYD stellte mehr als vier Millionen Fahrzeuge her. Zum Vergleich: Teslas Produktionszahl für das vergangene Jahr betrage wohl rund 1,7 Millionen.
Am Mittwoch publiziert Tesla die Jahreszahlen. Dudenhöffer glaubt nicht, dass sich die Kontroverse schon in den vergangenen Zahlen zeigt. "Die Verkäufe waren vorher schon rückläufig. Trotzdem überzeugte Tesla zuletzt mit Bilderbuch-Margen, weil Musk den Sparkurs verschärfte. Aber in Zukunft wird das Problem für Tesla größer."