Oberösterreich
Kampfhund "Elmo" tötet Frau: Züchterin nun mit Mord bed
Bei einer Hunde-Attacke in Naarn (OÖ) wurde am Montag eine 60-jährige Joggerin getötet. Die Besitzerin berichtet nun über Morddrohungen.
Am Montagmorgen wurde eine 60-jährige Joggerin in Naarn im Marchland von einem Hund attackiert und tödlich verletzt. Die Frau wurde so schlimm zugerichtet, dass selbst die später anwesenden Polizisten Hilfe benötigten. Die Besitzerin, eine Züchterin aus der Nähe, wollte den vierjährigen American Staffordshire Terrier noch zurückhalten und erlitt dabei schwere Verletzungen. Laut Polizeiangaben soll der Kampfhund keinen Beißkorb getragen haben.
Die verletzte Hundezüchterin konnte bisher noch nicht zu dem tragischen Vorfall einvernommen werden. Sie wurde nach einer ärztlichen Behandlung in einem Linzer Spital in eine psychiatrische Abteilung eingeliefert. Bereits am Montagabend wurde der Kampfhund "Elmo" mit Einverständnis der Ehepartnerin der Züchterin eingeschläfert.
Morddrohungen, Beschimpfungen
Das Züchterpaar, das ebenfalls in der Mühlviertler Gemeinde Naarn lebt, wohnt gemeinsam mit ihrem einjährigen Sohn und vier weiteren Hunden in einem Einfamilienhaus. Der Sohn der beiden wurde vorübergehend bei seiner Großmutter untergebracht. "Hier geht es nicht mehr", schildert die 36-jährige Frau der verletzten Hundebesitzerin im "Krone"-Interview. "Wir bekommen Morddrohungen und werden beschimpft."
Wie es mit der gemeinsamen Hundezucht nun weitergeht, ist völlig unklar. Neben vier weiteren Kampfhunden leben in dem Haus auch sieben erst 14 Tage alte Welpen. Auf Anordnung der Bezirkshauptmannschaft dürfen die Tiere der beiden Frauen künftig nicht mehr ohne Beißkorb und Leine aus dem Haus. Außerdem muss das Züchterpaar alle Zäune um das Grundstück erhöhen. "Das wird sofort gemacht. Wir lassen die Hunde auch nicht mehr raus. Die Nachbarn brauchen sich nicht fürchten", so die Ehepartnerin der Hundebesitzerin, die ebenfalls leidenschaftliche Züchterin ist.
"Keine Erklärung für das, was passiert ist"
Laut der Züchterin soll "Elmo" bis zu dem Vorfall nicht durch aggressives Verhalten in Erscheinung getreten sein. "Er war immer unauffällig, besuchte die Hundeschule und hatte eine Zuchtzulassung", so die 36-Jährige. Dennoch bedaure sie das Geschehene zutiefst: "Es gibt keine Erklärung für das, was passiert ist."
Der verletzten Hundehalterin droht nach der Tragödie nun auch ein rechtliches Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen wegen grob fahrlässiger Tötung eingeleitet - mehr dazu hier.