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Eine Familie steckt hinter allen Schulverweigerungen
Innerhalb weniger Jahre hat sich die Zahl der Schulverweigerungen vervierzehnfacht. Skurril: In Vorarlberg drehen sich alle Fälle um nur eine Familie.
Bis zu 440 Euro Strafe setzt es bei Strafverfahren wegen Schulpflichtverletzung – und die Fälle steigen immer weiter an, mit Ausnahme von Wien. Wie der ORF aufzählt, gibt es in Oberösterreich 270 Verfahren, in Niederösterreich 147, in Salzburg 72, in Tirol 66, im Burgenland 42, in Kärnten 41, in der Steiermark 36 und in Vorarlberg 28. Sie alle landen vor Verwaltungsgerichten, seit 2019 haben sich die Fälle vervierzehnfacht, seit dem Vorjahr verfünffacht. Vor allem die Vorarlberger Fälle sind speziell: Laut dem ORF drehen sich alle 28 Verfahren um nur eine einzige Familie.
Ansonsten fielen im gesamten Bundesland keine Eltern beziehungsweise Schüler auf. Der Hintergrund ist unklar – mit Corona habe der Fall aber nichts zu tun, weil die Kinder der Familie erst nach der Pandemie schulpflichtig geworden seien, so der "Standard". Während es über die Jahre wegen Schulschwänzern immer in etwa die gleiche Zahl an Verfahren gab, explodierte die Gesamt-Zahl in Österreich nun aber wohl laut "Standard" wegen der Schulabmeldungen in der Corona-Pandemie. Rund 7.500 Abmeldungen habe es Ende 2021 gegeben, im Normalfall seien es nur knapp über 2.000.
Eltern schicken Kinder nicht mehr zurück in die Schule
Zwar dürfen Eltern generell ihre Kinder daheim unterrichten, allerdings müssen diese dann bei einer Externistenprüfung nachweisen, dass die vom Staat vorgegebenen Lernziele erfüllt wurden. Ist das nicht der Fall, müssen die Kinder zurück in die Schule – oder der Antrag auf Heimunterricht kann bereits vorab abgelehnt werden, wenn davon ausgegangen werden muss, dass im familiären Umfeld die Lernziele nicht erreicht werden.
In Sachen Strafverfahren ist dabei offenbar ein Problem, dass nun viele Eltern die notwendige Prüfung für den Heimunterricht verweigern würden. Ebenso komme es immer häufiger vor, dass Eltern ihre Kinder trotz negativ abgelegter Prüfung weiter nicht in die Schule schicken wollen würden.