Politik
Edtstadler warnt: Strenge 3-G-Kontrollen beim Wirten
Ministerin Karoline Edtstadler hat mit "Heute" über Tourismus, Impfen und ihre Liebe zu schnellen Attraktionen gesprochen. Eine Runde musste sein.
Die Europaministerin traf sich mit "Heute" im Wiener Prater, um über den Beginn der Reisesaison zu sprechen. "Heute" traf Karoline Edtstadler am Montag zu einer Fahrt mit dem Wiener Riesenrad.
Bei bestem Wetter erschien die Ministerin in orangem Top. Anlass dafür sei die Wachauer Marillenernte, verriet Edtstadler. Auf die türkise Leine ihres Hundes "Struppi" angesprochen, scherzte sie: "Können Sie sich mich mit einer roten vorstellen?". Als das Riesenrad sich zu drehen begann, musste die lockere Stimmung ernsten Themen weichen – wir sprachen über die derzeit bedrohte Reisefreiheit, die in der Urlaubszeit wohl die meisten Österreicher betrifft. Die Delta-Variante sei zwar schon sehr weit verbreitet, meinte Edtstadler, "wir sehen aber, dass die Impfung wirkt, auch bei dieser Variante. Daher: Impfen, impfen, impfen", so ihr Appell.
Hat die Regierung Delta unterschätzt? "Wir haben immer gesagt, wir reagieren, wenn es notwendig ist. Jetzt gilt es genau zu beobachten und da, wo es notwendig ist, Maßnahmen zu setzen", betonte Edtstadler. Von konkreten Belohnungen für Geimpfte als Anreiz hält die Ministerin wenig: "Wir sollten mit Aufklärung und dem Aufruf, diszipliniert zu sein und solidarisch mit denen, die die Krankheit hart treffen könnte, das Auslangen finden". Auch sieht Edtstadler keinen Anlass dazu, Menschen zu bestrafen, die ihren Impftermin nicht wahrnehmen: "Vor einigen Monaten hat man noch Menschen an den Pranger gestellt, die sich beim Impfen vorgedrängt haben. Wir sollten jetzt nicht ins Gegenteil umkehren".
Eine Impfpflicht schließt Karoline Edtstadler kategorisch aus. "Die wird’s nicht geben. Das sollten die Menschen selbst entscheiden". Auch kostenpflichtigen Tests in naher Zukunft steht die Ministerin skeptisch gegenüber. "Die Menschen sollen wieder das genießen können, was sie so lange vermisst haben. Das Testen bleibt eine Möglichkeit dazu. Diese Chance sollte man ihnen auch geben", meinte Edtstadler.
Im öffentlichen Leben sieht Edtstadler ein großes Problem bei der Durchführung der 3-G-Kontrollen. "Wir werden sicher die kontrollieren, die kontrollieren müssen. Denn nicht alle kontrollieren so, wie sie sollen", bemängelte sie. Auch könne man Sicherheitsmängel beim Grünen Pass nicht ausschließen. "Es ist Aufgabe der Experten, besonders im Gesundheitsministerium, da nachzujustieren".
Nach dem Interview im Riesenrad gönnte sich Edtstadler noch eine Runde im "Break Dance" – mit sichtlicher Begeisterung. Kein Wunder: "Ich bin ein Adrenalin-Junkie", gesteht die Ministerin.