Niederösterreich

E-Gates, Kontrollen – das wird neu am Airport Schwechat 

Am Flughafen Wien-Schwechat kommt es künftig zu verstärkten Kontrollen. Auch neue E-Gates sollen die Sicherheit der Fluggäste erhöhen.

Michael Rauhofer-Redl
Innenminister Gerhard Karner, der Vorstand der Flughafen Wien AG, Günther Ofner, und der stellvertretende Stadtpolizeikommandant von Schwechat, Florian Grünsteidl, bei der Besichtigung eines E-Gates am Flughafen Wien.
Innenminister Gerhard Karner, der Vorstand der Flughafen Wien AG, Günther Ofner, und der stellvertretende Stadtpolizeikommandant von Schwechat, Florian Grünsteidl, bei der Besichtigung eines E-Gates am Flughafen Wien.
BMI/Jürgen Makowecz

Der Flughafen Wien-Schwechat ist sowohl Arbeitsplatz für viele verschiedene Berufsgruppen als auch internationaler Verkehrs- und Reiseknotenpunkt, weshalb er als kritische Infrastruktur eingestuft ist. Am Mittwoch stellte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) neue Maßnahmen vor, die die Sicherheit am Flughafen erhöhen sollen. 

"Die Sicherheit aller Menschen am Flughafen hat oberste Priorität, deshalb wird das Personal aufgestockt und die technische Ausstattung umfangreich modernisiert", sagte der Politiker im Rahmen der Präsentation neuer Sicherheitsmaßnahmen. "Ich danke dem Flughafen Wien für die enge und seit Jahrzehnten bewährte Kooperation."

"Urlaubszeit bedeutet Hochbetrieb am Flughafen und das ist nur mit einer guten Kooperation mit allen Standortpartnern zu bewältigen. Die Zusammenarbeit mit der Exekutive und der Grenzkontrolle am Flughafen Wien funktioniert exzellent und ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen der Behörden und des Innenministeriums für ihren großen Einsatz", hält Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG, fest.

Mehr als 100.000 Passagiere pro Tag

Die Kriminalstatistik sei am Standort seit vielen Jahren rückläufig, betont er. "Der Flughafen Wien zählt zu den sichersten Airports Europas. Darauf können sich unsere Passagiere auch weiterhin verlassen, wir haben gerade einen zweistelligen Millionenbetrag in den Ausbau der Grenzkontrolle und weitere vollautomatische E-Gates investiert."

Die Polizisten haben drei wesentliche Tätigkeitsfelder am Flughafen Wien-Schwechat, sagte der Innenminister. Erstens, der Schutz der Infrastruktur: Der Flughafen hat ein tägliches Passagieraufkommen von oft mehr als 100.000 Passagieren und damit einen hohen Sicherheitsbedarf. Unterschiedliche internationale Bedrohungslagen haben in den vergangenen Jahren immer größere Anforderungen an die Polizisten gestellt.

Diese Herausforderungen für die Exekutivbediensteten reichen von der Innen- und Außensicherung des gesamten Flughafenareals über die Überprüfung von herrenlosen Gepäckstücken bis hin zur Abwicklung von Staatsbesuchen. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und durch Versammlungen von Klima-Aktivisten hätten sich diese Herausforderungen noch weiter erhöht, so Innenminister Karner.

Zweites wichtiges Tätigkeitsfeld ist der Kriminaldienst: Der Flughafen als Drehscheibe für internationale Reisetätigkeiten bringt auch verschiedene Formen der Kriminalität mit sich. Besonderer Fokus liegt auf dem Vorgehen gegen Suchtgifthandel, aber auch gegen die Schleppermafia. In den vergangenen Jahren wurden umfangreiche Maßnahmen im Kampf gegen die Schleppermafia gesetzt, wo der Flughafen eine zentrale Rolle einnimmt.

Intensivierte Grenzkontrollen

Grenzkontrollen sind die dritte zentrale Aufgabe der Exekutive: Der Flughafen Wien-Schwechat ist die größte Grenzkontrollstelle in Österreich, dies stellt bei dem hohen Passagieraufkommen eine große Herausforderung dar. Jede Kontrolle muss mit Hinblick auf die Luftfahrzeugsicherheit, die Flughafensicherheit sowie zur Verhinderung von illegalen Einreisen und der Verwendung gefälschter Dokumente durchgeführt werden.

Zur Intensivierung der Grenzkontrollen wird an der Einführung eines automatisierten und europaweiten Erfassungssystems für Drittstaatsangehörige gearbeitet. Dadurch soll die zulässige Aufenthaltsdauer im Schengenraum festgestellt werden, womit Visummissbrauch bekämpft und eine Vernetzung mit kriminalpolizeilichen Fahndungssystemen sichergestellt werden kann.

Mehr Personal zur Grenzkontrolle

Die Anzahl der Grenzkontrollkojen soll von 40 auf 100 Kojen aufgestockt werden, gebaut werden diese in gemeinsamer Absprache zwischen Polizei und Flughafen. Außerdem werden zehn weitere E-Gates angeschafft. Das Personal der Landespolizeidirektion Niederösterreich wurde seit dem 1. Dezember 2020 von rund 540 auf rund 660 Bedienstete erhöht, was einer Steigerung von über 20 Prozent entspricht. Am 1. August 2023 startete zudem ein erneuter Lehrgang mit Grenzpolizeiassistentinnen und -assistenten, die die Polizeibediensteten vor Ort unterstützen. Die Ausbildung findet vollständig vor Ort am Flughafen statt.

Gemeinsam mit dem EKO Cobra findet ein zielgruppenorientiertes Einsatztraining für die Kolleginnen und Kollegen des Sicherheitsdienstes Flughafen Wien-Schwechat statt. Das laufende Pilotprojekt soll mit Ende des Jahres in den Regelbetrieb überführt werden. Zusätzlich zum regulären Einsatztraining erhalten die Kolleginnen und Kollegen 40 weitere Ausbildungsstunden.

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