Ukraine
Dutzende Tote durch Putin-Raketen nahe NATO-Grenze
Wladimir Putins Krieg erreichte am Sonntag eine bedrohliche Nähe zur Grenze des NATO-Landes Polen. Dutzende Menschen wurden bei dem Angriff getötet.
Die westukrainische Metropole Lwiw (Lemberg) ist zum ersten Mal seit Kriegsbeginn vor mehr als zwei Wochen von mehreren Explosionen erschüttert worden. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Sonntagmorgen von mehreren Detonationen.
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Es wurde Luftalarm ausgelöst und die Menschen wurden aufgerufen, in Notunterkünften zu bleiben. Die Explosionen waren auch im Nachbarland Polen zu hören, wie eine andere deutsche Reporterin aus Przemysl bestätigte.
Mindestens 35 Tote
Erst später wurde klar, was das Ziel der russischen Raketen gewesen war: der nordwestlich von Lwiw gelegenen Truppenübungsplatz Jaworiw. Das dortige Internationale Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit liegt nur rund 20 Kilometer von der Grenze zu Polen und somit der NATO entfernt.
Den ganzen Vormittag über stiegen die Opferzahlen durch das Bombardement stetig an. Zu Mittag meldeten die Bezirksbehörden mindestens 35 Tote und 134 Verletzte. Die Feuerwehren hätten die entstandenen Brände mittlerweile gelöscht, so Gouverneur Maksym Kazytsky.
In dem von Russland angegriffenen Militär-Zentrum hätten auch "ausländische Ausbilder" gearbeitet, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Sonntag im Onlinedienst Twitter. Seit 2015 entsenden die USA regelmäßig Ausbilder auf den Platz, um das ukrainische Militär zu schulen. Die Anlage war auch Schauplatz internationaler NATO-Übungen.