Burgenland

Doskozil will Thermen und Hotels im März öffnen

Das Burgenland schlägt der Bundesregierung vor, zur Testregion für die Öffnung der Hotellerie zu werden. Dazu sollen Thermen(-Hotels) im März öffnen.

Michael Rauhofer-Redl
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Geht es nach Hans Peter Doskozil (SPÖ), öffnen die Thermen und angrenzende Hotels im Burgenland am 1. März.
Geht es nach Hans Peter Doskozil (SPÖ), öffnen die Thermen und angrenzende Hotels im Burgenland am 1. März.
Alex Halada / PHOENIX Produktions / picturedesk.com

Das Burgenland bietet sich als Tourismus-Testregion für ganz Österreich an. Gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil fordert Didi Tunkel, Chef von Burgenland Tourismus, einen ersten Öffnungsschritt im Tourismus am 1. März. Diese Position wird nun mit einem neuen Vorschlag untermauert: Das Burgenland bietet sich mit seinen Thermenhotels als Testregion an – mit Verweis auf ein ähnliches Modell in Israel.

 "Wir bieten der Bundesregierung unsere Hilfe an, Daten für eine gut geplante und schrittweise Öffnung der Hotellerie nach dem Lockdown zu bekommen", sagt Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und erklärt: "Wir im Burgenland sind bereit, mit unseren Thermenhotels als Testgebiet zu agieren und wertvolle Informationen zu liefern, die für eine weitere Strategie für ganz Österreich nötig und hilfreich sind. Klar ist jedenfalls, dass der Tourismus endlich eine Perspektive braucht".

Die Betriebe im Burgenland haben in den vergangenen Monaten viel Arbeit in praxistaugliche Sicherheitskonzepte gesteckt. Neben weiteren umfassenden und engmaschigen Test der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es wichtig, dass das Testen für die Gäste kostenlos und unkompliziert sein soll. "Schon vorab würden wir die Gäste mit einer breiten Infokampagne thematisch abholen", so Tunkel, "Teststraßen sind in Gehdistanz zu den Thermenhotels oder auf den Parkplätzen vorgesehen, sowohl Stationen als auch DriveIn-Tests. Das Ergebnis kommt per SMS, danach folgt der Check-In im Hotel oder der Thermeneintritt."

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ist nach seiner OP wieder zurück
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Land Burgenland

Öffnung mit Augenmaß

Die Gültigkeit für den Test gibt Tunkel mit der Dauer des Aufenthaltes an. Werner Cerutti, Geschäftsführer der Sonnentherme Lutzmannsburg etwa sagt: "Das gesamte Resort-Personal befindet sich seit Juli 2020 im Testprogramm der Bundesregierung und wird wöchentlich getestet, ein weiterer täglicher Antigentest wäre möglich.  Breite Unterstützung vom und im Land Mit seinem Vorschlag, im Burgenland einen Testbetrieb hochzufahren, ist Tunkel bei Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sofort auf offene Ohren gestoßen. "Wir sind für eine Öffnung mit Augenmaß. Daher sind wir auch gerne bereit, den Vorschlag von Burgenland Tourismus, in unserem Bundesland die hervorragenden Sicherheitskonzepte im laufenden Betrieb zu testen, voll und ganz zu unterstützen“, so Doskozil.

Diese Unterstützung besteht beispielsweise darin, die Kosten der Corona-Tests in den Tourismusgemeinden in der Testphase zu übernehmen. "Den Betrieben sollen hier so wenige Hürden wie möglich entstehen", so der Landeshauptmann. Nach einer erfolgreichen Testphase und der Implementierung der Konzepte in einen Vollbetrieb sieht Doskozil den Bund gefordert, bezüglich Testkosten aktiv zu werden.

Israel als Vorbild

Für das Burgenland als Testmarkt spreche laut Tunkel vor allem die gut mögliche Abgrenzbarkeit der Betriebe. Er schlägt auch nicht pauschal eine Öffnung aller Betriebe vor, sondern zunächst sollen gewerbliche Hotels in den Thermenorten Stegersbach, Bad Tatzmannsdorf, Lutzmannsburg und Frauenkirchen geöffnet werden, die auch schon umfassende Corona-Sicherheitskonzepte erarbeitet haben. "Hier geht es um eine übersichtliche Zahl von Hotels", erläutert Tunkel.  "Wir sind gegen eine Ho-Ruck-Aktion, sondern wollen nach dem Motto ‚Aufsperren und Aufpassen!‘ eine bedachte Vorgehensweise. Es macht keinen Sinn, unüberlegt zu schnell zu öffnen und sehenden Auges in den nächsten Lockdown zu laufen", weiß Tunkel.

Die Bundesregierung habe "auffällig oft betont, wie eng man im Kontakt mit Premierminister Netanjahu steht und wie eng man sich abstimmt. Ich wünsche mir, dass über En Bokek und Eilat gesprochen wird", weist Didi Tunkel auf Israel hin, wo das Parlament für zwei Tourismusgebiete Sonderregelungen beschlossen hat: En Bokek am Toten Meer und Eilat am Roten Meer. Dort genießen Gäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Stück Urlaubs-Normalität. "Zwar unter hohen Sicherheitsvorkehrungen, aber immerhin“, so Tunkel. 

Folgende Sicherheitsvorkehrungen sollen einen reibunglosen Ablauf gewährleisten

► FFP2 Maskenpflicht für Gäste und MitarbeiterInnen
► Gäste: Schnelltest vor dem Check-in im Hotel (vorgelagerte Station)
► MitarbeiterInnen: zwei bis drei PCR-Tests wöchentlich, täglicher Antigen-Test
► In jeder Therme und Hotels bestehen extrem hohe Hygiene und Sicherheitsstandards Zufahrten zu den Thermen und ihre Hotels sind gut kontrollierbar (siehe Beispiel Israel)

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