Politik

Sebastian Kurz ist der Florian Silbereisen der Politik

Hans Peter Doskozil ist nach der vierten OP zurück im Amt. In "Heute" spricht über sein Comeback, Corona und vergleicht Kanzler Kurz mit Silbereisen.

Clemens Oistric
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    Hans Peter Doskozil überreichte Herausgeberin Eva Dichand ein Willkommensgeschenk.
    Hans Peter Doskozil überreichte Herausgeberin Eva Dichand ein Willkommensgeschenk.
    Sabine Hertel

    Knapp zweieinhalb Monate kein öffentlicher Auftritt, nun kehrt Hans Peter Doskozil (SP) zurück auf die Polit-Bühne. Sein erster Auftritt führt ihn in den neuen "Heute"-Newsroom in der Wiener City. Nur ein Pflaster am Hals zeugt noch vom Eingriff am Kehlkopf, der dramatischer war als bisher bekannt. Nun geht dem 50-Jährigen deutlich besser: Die Stimme (zu hören im Video) klingt fester als nach der Corona-Erkrankung, die Kurzatmigkeit ist verschwunden. Daher holt Burgenlands Landeshauptmann bei "Heute" aus über:

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    Die vierte OP

    "Ich habe mittlerweile Routine. Aber im Ernst: Das war überraschend für mich, die Probleme sind von einen Tag auf den anderen gekommen und hatten mit der Ursprungserkrankung am Kehlkopf nichts zu tun. Ich hatte einen Abszess – das hat mir Schwierigkeiten beim Schlucken und Atmen gemacht – daher die Operation."

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    Seine Stimme

    "Die Gelegenheit, in einem Chor zu singen, werde ich höchstwahrscheinlich nicht mehr bekommen. Im Chor der Politik werde ich meine Stimme schon erheben können – ich bin sonst topfit, das ist wesentlich."

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    Rücktrittsgerüchte

    "Es ist befremdlich, wenn die ÖVP Gerüchte streut, ich verlasse die Politik. Das ist mühsam, zeigt aber, dass man doch ein Faktor ist in der Politik."

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    Corona

    "Es ist keine alltägliche Erkrankung. Meine Lebensgefährtin verspürt noch Nachwirkungen, hat Luftbeschwerden."

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    Lockdowns

    "Beim ersten Lockdown hat die Regierung richtig reagiert. Jetzt haben wir das seit Monaten und man muss sagen: Das passt nicht mehr, wenn man mit Hausverstand urteilt. Warum dürfen die Kinder an Schulen nicht sporteln? Die Regierung hat gravierende Fehler gemacht. Wir haben klare Indizien, dass Sebastian Kurz im Mai des Vorjahres Biontech-Impfstoff abseits der EU bestellen hätte können. Er hat es nicht getan, bis November gewartet, obwohl er sich nach außen als Politiker mit eigenständigem Weg verkaufen will."

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    Silbereisen Kurz

    "Es geht Sebastian Kurz nur um PR. Für mich ist er ein Showmaster. Er ist der Florian Silbereisen der Politik – und ich hoffe, der Florian Silbereisen ist jetzt nicht böse. Kurz verkauft sich perfekt. Er will einerseits immer mitmischen und am Ende ist der Gesundheitsminister alleine schuld. Das geht sich nicht aus."

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    Gastro-Öffnung am 27.3.

    "Das glaube ich nicht, der Bund wird eine Öffnung nicht tolerieren. Dabei haben wir im Plan B sogar angeboten, uns zur Testregion zu machen. Gastronomie und Hotellerie sind startklar, haben umfangreiche Sicherheitskonzepte."

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    Rendi-Wagners Corona-Sicht

    "Sie sieht das als Ärztin, als Gesundheitspolitikerin so. Da würde sie einen tollen Job machen. Aber diese Krise hat eine Dimension erreicht, wo ich nicht mehr weiß, wie lange wir uns das noch leisten können. Corona ist nicht nur Gesundheitsthema, sondern betrifft alle Bereiche – von Arbeitslosigkeit über psychische Folgen bis hin zur Wirtschaftskrise."

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    Gespräche mit Rendi-Wagner:

     "Es gibt derzeit eher weniger Kommunikation, das ist wahrscheinlich durch die Krise situationsbedingt so."

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    Regionale Maßnahmen

    "Corona ist nicht morgen vorbei. Wir müssen damit umgehen lernen, Eigenverantwortung einfordern, daher wäre auch ein Ampelsystem, runtergebrochen auf Bezirke, richtig gewesen."

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    AstraZeneca

    "Eine Impfung –auch mit AstraZeneca – ist besser als keine Impfung. Dass wir diesem Impfstoff so ausgeliefert sind, trägt nicht die Handschrift des Gesundheitsministers, sondern die des Kanzlers."

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    Impfstoff-Beschaffung

    "Kurz hat das Thema die ganze Zeit schon in der Hand. Es glaubt wohl keiner in Österreich, dass das die Handschrift von Rudi Anschober trägt. Das ist jene von Sebastian Kurz. Was er jetzt tut, ist PR-technische Kindesweglegung. Dass er es tut, während Anschober im Spital liegt, ist darüber hinaus eine Verhöhnung des politischen Gegenübers."

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    Türkis-Grün

    "Es fehlt das Miteinander, das spürt man, dass das nicht mehr funktioniert."

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