Burgenland

Doskozil baut Team um: Neue Rolle für Polit-Ikone

Verena Dunst (65) übergibt plangemäß ihr Amt als Landtagspräsidentin. Burgenland-Boss Hans Peter Doskozil hat aber neue Aufgaben für sie.

Heute Redaktion
Verena Dunst wird Doskozils Sprachrohr in der Bundespartei.
Verena Dunst wird Doskozils Sprachrohr in der Bundespartei.
Helmut Graf

Im Gasthaus "Kastell" in Stegersbach servierte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil den Burgenländern am Freitag eine personelle Weichenstellung in seinem Team: Landtagspräsidentin Verena Dunst wird sich mit Herbst als Landtagspräsidentin und Bezirksparteivorsitzende in Güssing zurückziehen. Im Amt soll ihr gerüchteweise der bisherige Klubchef Robert Hergovich nachfolgen, dessen Job dann Landesgeschäftsführer Roland Fürst bekleiden dürfte.

"Wollen auf Verena nicht verzichten"

Verena Dunst gilt im Burgenland als "Polit-Ikone" mit ausgeprägtem sozialen Gewissen; Landeshauptmann Doskozil adelte sie gar mit dem Spitznamen "Perle des Südens". In ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit hat sie ihren einst tiefschwarzen Heimatbezirk für die Sozialdemokratie erobert und engagiert sich seit langem ehrenamtlich als Präsidentin der Volkshilfe. Nun schlägt sie in ihrer politischen Biografie ein weiteres Kapitel auf. Sie wird im Landtag Sprecherin der älteren Generation und bei der nächsten Wahl 2025 sogar noch einmal kandidieren. Doskozil hat ihr dafür ein Fixmandat auf der Landesliste offeriert und sagt: "Wir wollen auf das Know-how und die enorme politische Kraft von Verena Dunst in der Landespolitik nicht verzichten."

Dunst wird es auch sein, die das Burgenland künftig im SPÖ-Bundesparteipräsidium repräsentiert.

Dunst: "Zeit ist gekommen..."

Die 65-jährige gebürtige Schweizerin sagte: "Der Zeitpunkt ist gekommen, um Kernfunktionen zu übergeben." Sie bedankte sich bei ihrer Familie: "Ich war in den letzten Jahren 'Nehmerin' in meiner Familie. Jetzt möchte ich Geberin sein und daneben weiter meine neuen politischen Aufgaben erfüllen." Sie sei in ihrer politischen Laufbahn stets "sehr gefordert gewesen. Nun möchte ich meinem Mann Manfred und meinen Töchtern Susanne und Julia und meinem Enkelkind Marie Verena etwas für ihr grenzenloses Verständnis zurückzugeben, vor allem mehr Zeit". Die politische Arbeit werde künftig "vielleicht etwas anders werden, aber ich werde mich weiterhin für das Burgenland einsetzen. Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben in der Landespolitik", verspricht Dunst.

"Immer von Bevölkerung gewählt"

Die Vollblut-Politikerin saß lange Jahre als Mandatarin aus dem Burgenland im Parlament, war 19 Jahre Landesrätin und ist seit 2019 Präsidentin des Landtags. "Sie ist eine Ausnahmepersönlichkeit der SPÖ Burgenland und der burgenländischen Landespolitik. Einzigartig ist dabei, dass sie bei allen Wahlen ein Vorzugsstimmenmandat bekommen hat, also direkt von der Bevölkerung gewählt wurde", strich Doskozil ihre Leistungen hervor.

"Will weiter für Menschen arbeiten"

In ihrer künftigen Rolle werde sie ihre politische Erfahrung gut einbringen können, ist Verena Dunst überzeugt. Sie erklärt abschließend: „Wir haben bereits im Jahr 2020, als ich zum zweiten Mal Landtagspräsidentin wurde, ausgemacht, dass ich zur 'Halbzeit' in die zweite Reihe treten werde – für meine Familie. Ich bin für die neuen Aufgaben, die auf mich zukommen, bereit und freue mich, auch künftig im SPÖ-Burgenland-Team für die Bevölkerung weiter zu arbeiten, das ist mir ein großes Anliegen."

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