Politik
Dieses Satirevideo begeistert Netz nach ÖVP-Affäre
Ein Blogger hat die Clips der Rücktrittserklärungen von Ex-Kanzler Kurz und HC-Strache zusammengeschnitten. Im Netz gibt es nun Applaus dafür.
Vielen Österreichern ist die Enthüllung der Ibiza-Affäre vor zwei Jahren noch allzugut in Erinnerung. Damals sprengte das Ibiza-Video von HC Strache und Johann Gudenus die türkisblaue Koalition zwischen ÖVP und FPÖ. Heinz-Christian Strache, im Jahr 2019 noch österreichischer Vizekanzler, trat zurück. Es folgten Neuwahlen.
Nach der Skandalaffäre rund um Chats, Inserate und frisierte Umfragen und dem Rücktritt von Sebastian Kurz als Regierungschef fühlen sich nun viele Österreich an die bewegten Tage im Mai 2019 erinnert. Blogger und Journalist Hans Kirchmeyr vom Medienwatchblog "kobuk.at" hat das zum Anlass für ein satirisches Video genommen.
Netz amüsiert über Polit-Satire
Darin hat Kirchmeyr die Videos der Rücktrittserklärungen von Strache und Kurz zusammengeschnitten. Fast wirken die beiden Reden aus den Jahren 2019 und 2021 jetzt wie aus einem Guss. "Ich hab da einfach mal zusammengefügt, was zusammengehört", schreibt Kirchmeyr auf Twitter über sein Werk.
Im Netz feiert man den Clip bereits. "Genial", kommentiert ein User auf YouTube darunter. "Kurz wirkt noch verzweifelter als Strache", liest sich dagegen eine andere Renzension auf das mehr als dreiminütige Satirevideo. Ein Twitter-User schreibt dagegen: "Well Done! Mensch hat das Gefühl dass es nur einen Spindoctor in Ö gibt oder alle zum gleichen rennen".
Auf dem Kurznachrichtendienst wurde Kirchmeyrs Post (Stand Dienstagabend 19 Uhr) bereits mehr als 200 Mal geteilt.
Indessen werden neue Details in der Affäre bekannt, die Kurz das Kanzleramt kostete. Die Türkisen in der ÖVP, namentlich der damalige Generalsekretär im Finanzministerium Thomas Schmid, sollen Ende 2015/Anfang 2016 Einfluss auf die Auswahl des neuen Leiters des Institut für Höhere Studien (IHS) ausgeübt haben. Das sagte der langjährige ÖVP-Spitzenpolitiker und Präsident des IHS-Kuratoriums, Franz Fischler (ÖVP), im Ö1-Mittagsjournal am Dienstag. Schmid habe im Vorhinein bestimmen wollen, wer am Schluss Direktor sein soll, so Fischler.
"Schmid wollte verhindern, dass eine offene Ausschreibung stattfindet", sagte Fischler. Er habe gewissermaßen haben wollen, dass am Ende des Verfahrens "seine Person zum Zug kommt". Wer dies hätte sein sollen, wollte Fischler laut Ö1 nicht sagen. Das "profil" berichtete am Wochenende in seiner aktuellen Ausgabe, dass der damalige ÖVP-Wunschkandidat für das IHS der Ökonom (und nunmehrige Vizegouverneur der Nationalbank) Gottfried Haber gewesen wäre. Laut Ö1 reagierte dieser auf Anfrage zu Fischlers Aussagen vorerst nicht. Aus dem Bewerbungsprozedere war damals schlussendlich der heutige Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) als IHS-Direktor hervorgegangen.
Thomas Schmid geht in Deckung
Gefragt, ob Schmid dem IHS mit einer Mittelkürzung gedroht hat, sagte Fischler: "Mir gegenüber hat er das nie gemacht, aber dem Herrn Kocher gegenüber hat er gesagt, dass es hier also allenfalls zu Kürzungen kommen könnte." Letztendlich sei es laut Fischler aber nicht dazu gekommen. Der Anwalt von Schmid wollte sich laut Ö1 zu Fischlers Aussagen nicht äußern.
Erst am Wochenende hatte der scheidende Chef des Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo), Christoph Badelt, im "profil" bestätigt, dass Schmid im August 2017 im Wahlkampf auch Druck auf das Wifo ausgeübt habe. Schmid soll demnach gesagt haben, dass es im Finanzministerium eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem Wifo gebe und generell gekürzt werden müsse. Die Kürzung der Wifo-Mittel verlief letztlich aber im Sand.
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