Wien

Diesem Bäcker kommt kein Ungeziefer ins Brot

"Joseph Brot"-Gründer Josef Weghaupt stößt die nun erlaubte Verwendung von Insekten in Lebensmitteln sauer auf. Er spricht sich klar dagegen aus.

Sandra Kartik
"Joseph-Brot"-Gründer Josef Weghaupt schlägt die Verwendung von "Insektenmehl" auf den Magen.
"Joseph-Brot"-Gründer Josef Weghaupt schlägt die Verwendung von "Insektenmehl" auf den Magen.
Joseph Brot

Er bietet in seinen edlen Filialen "echtes, lebendiges Brot" an, doch das bedeutet für Josef Weghaupt absolut nicht, Ungeziefer in seinen Produkten zu verwenden. Im Gegenteil: Auf Facebook fand der Bäcker nun klare Worte: "Nein. Und niemals" werde es zum Einsatz von "Insektenmehl" in seinen Backwaren kommen, so der Joseph-Brot-Gründer. 

"Insekten schätzen wir auf Wiesen und Felder und überall in der Natur. Dort gehören sie zur Lebensvielfalt der Biodiversität – dort ist ihr richtiger Platz und nicht in einem Brotteig oder Backofen." Er antwortet damit auf ein neues EU-Gesetz, das seit Ende Jänner 2023 in Kraft ist. Seither dürfen auch in Österreich Hausgrillen, Wanderheuschrecken und Mehlwürmer in Lebensmittel verwendet werden.

"Kein Mehl von Insekten oder Fischen"

Auf "Heute"-Anfrage legt Weghaupt nach: "Mehl ist für mich ausschließlich das Ergebnis von vermahlenem Korn – und nicht von Insekten oder Fischen." Anderen Bäckern, die sich nicht davor scheuen, ab nun Ungeziefer zu verarbeiten, entgegnet er: "Bei aller Fantasie – es ist mir völlig unverständlich, wem mit dem Einsatz geholfen sein soll? Ehrliches Brot hat eine große ernährungsphysiologische Bedeutung und von Natur aus einen hohen Proteingehalt." 

Für den Bäckermeister ist Brot mehr als sein tägliches Geschäft, es ist "das wertvollste Lebensmittel der Menschheitsgeschichte. Deshalb machen wir es zu 100 Prozent bio, aus heimischem Getreide und mit tausenden Handgriffen."

Industrielle produziertes Gebäck mit E-Nummern, Zusatz- und Hilfsstoffen und künstlichen Backhilfsmitteln stoßen ihm sauer auf: "Das sind Industrieerzeugnisse voll Ungereimtheiten für Konsumentinnen und Konsumenten. Und mit dem sogenannten 'Insektenmehl' geht man nun einen verantwortungslosen Schritt weiter: Produziert noch mehr Unsicherheit, entfernt sich noch extremer vom Wert und Sinn des Brotes. Das lehne ich kategorisch ab."

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