Preise auf Talfahrt

Diesel, Super & Heizöl so günstig wie heuer noch nie

Die schwächelnde Weltwirtschaft hat den Ölpreis auf ein Mehrjahrestief geschickt. Gut für Autofahrer und alle mit leeren Heizöl-Tanks.

Team Wirtschaft
Diesel, Super & Heizöl so günstig wie heuer noch nie
Billig-Wochenende: So günstig konnten wir heuer noch nie tanken.
Getty Images

Europa, USA, China – die Wirtschaft stottert, auch die Prognosen für die wichtigsten Volkswirtschaften sehen nicht besonders rosig aus. Der Preis für Rohöl, nach wie vor der wichtigste Energielieferant für die Industrie, befindet sich deshalb seit Wochen auf Talfahrt.

Zuletzt war ein Fass (159 Liter) der für Europa maßgeblichen Nordseesorte Brent um unter 70 Dollar zu haben. Das ist der tiefste Wert seit Anfang Dezember 2021, als der Preis zeitweise auf 65,72 Dollar absackte.

Rohölpreis könnte weiter sinken

Schwarz für Öl sieht die Internationale Energieagentur (IEA). Das Wachstum der Nachfrage in der ersten Jahreshälfte sei so schwach ausgefallen wie seit 2020 nicht mehr, heißt es im jüngsten, am 12. September veröffentlichten Monatsbericht.

Vor allem die Entwicklung in China drückt laut IEA Nachfrage und -Preis. "Das chinesische Wirtschaftswachstum verlangsamt sich, und die Durchdringung des Verkehrssystems durch Elektroautos schreitet in sehr hohem Tempo voran", sagte Agentur-Boss Fatih Birol in einem Interview. Hinzu kommen unerfreuliche Zahlen aus den USA, die gemeinsam mit dem Reich der Mitte zu den größten Verbrauchern zählen.

Experten erwarten Öl-Überschuss

Auch im kommenden Jahr ist laut dem Bericht mit keiner stärkeren Veränderung zu rechnen. Für 2025 erwarten die Experten einen Überschuss an Rohöl auf dem Weltmarkt, selbst wenn das Ölkartell OPEC+ (13 Mitgliedsländer und zehn Kooperationspartner, darunter Russland) die derzeit gültigen Förderbegrenzungen beibehält und nicht wie geplant aufhebt.

Drohender Krieg als Unsicherheitsfaktor

Größter Unsicherheitsfaktor in der IEA-Prognose ist die Lage im Nahen Osten. Flammt der Konflikt wieder auf oder bricht sogar ein großflächiger Krieg aus, könnte der Rohölpreis explodieren – und mit ihm die Preise an Tankstellen und im Heizölhandel.

Diesel so günstig wie zuletzt Mitte 2023

Des einen Leid, des anderen Freud: Bereits in den vergangenen Wochen haben die Spritpreise an den österreichischen Tankstellen als Folge sinkender Ölpreise nachgegeben – mit einem neuen, vorläufigen Jahrestiefstwert am vergangenen Wochenende.

Diesel: Am 14. September (aktuellste verfügbare Zahlen) ging der Liter Diesel in Österreich im Tagesschnitt um 1,477 Euro weg. Das ist der tiefste Wert seit 11. Juni 2023. Damals mussten Autofahrer für Diesel im Mittel sogar nur 1,475 Euro hinblättern. Der Höchstwert 2024 lag bei 1,739 Euro (14. Februar).

Stand Sonntag (15. September), 14 Uhr, kostete Diesel in Österreich an den jeweils günstigsten Bundesland-Tankstellen zwischen 1,397 Euro (Oberösterreich, Steiermark) und 1,429 Euro (Burgenland, Salzburg). In der Bundeshauptstadt Wien verlangte der günstigste Anbieter zu diesem Zeitpunkt 1,417 Euro pro Liter.

Super auf Jahrestiefstwert

Super: Ebenfalls am Samstag waren für Super im Österreich-Schnitt nur noch 1,461 Euro zu zahlen. Das ist der tiefste Wert seit 31. Dezember 2023, als für den Liter im Tagesmittel 1,451 Euro fällig wurden. Jahreshöchstwert 2024 – 1,709 Euro am 18. April.

Stand Sonntag (15. September), 14 Uhr, kostete Super an den jeweils günstigsten Bundesland-Tankstellen zwischen 1,398 Euro (Oberösterreich) und 1,439 Euro (Burgenland). In der Bundeshauptstadt verlangte der günstigste Anbieter zu diesem Zeitpunkt 1,407 Euro pro Liter.

Heizöl zuletzt im Mai 2023 so billig

Heizöl: Ebenfalls auf Talfahrt befindet sich der Heizölpreis. Laut Online-Plattform HeizOel24 kosteten 100 Liter (bei Abnahme von 3.000 Litern) am Wochenende in Österreich gerechnet über alle Liefergebiete 108,11 Euro. Mitbewerber FastEnergy kam sogar auf 107,45 Euro. Vergleichbar günstig war Heizöl zuletzt im Mai 2023.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die schwächelnde Weltwirtschaft hat den Ölpreis auf ein Mehrjahrestief fallen lassen, was zu günstigeren Preisen für Diesel, Super und Heizöl geführt hat
    • Experten erwarten, dass die Preise aufgrund eines möglichen Öl-Überschusses auch in den kommenden Jahren niedrig bleiben könnten, es sei denn, geopolitische Spannungen im Nahen Osten führen zu einem Preisanstieg
    Akt.