Agrar-Gipfel
Bauern fordern billigeren Diesel und Vorschriftenstopp
Im internationalen Vergleich hätten die heimischen Bäuerinnen und Bauern einen Wettbewerbsnachteil, wurde in Krems beklagt.
Es passte gut, dass Krems den Schauplatz der Landesagrarreferenten-Konferenz bildete. "Es ist eine Landschaft, die durch die Landwirtschaft geformt worden ist. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren Lebensmittel, um ihre eigenen Familien und ganz Österreich zu ernähren", sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (VP). Damit spielte der Politiker auf die Relevanz der heimischen Landwirtinnen und Landwirte an - sowie auf deren aktuellen Herausforderungen.
Sofort wirksame Entlastung
Etwa beim Dieselpreis. EU-Länder wie Belgien, Schweden oder Ungarn würden den Treibstoff minimal oder gar nicht besteuern. Unsere heimischen Bauern nützen diese Ausnahmeregelung aber nicht. Dadurch setze es laut Pernkopf etwa 40 Cent pro Liter Diesel mehr als im europäischen Vergleich.
Grüne entscheiden
Im Beisein von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (VP) erklärte Pernkopf auch, dass eine entsprechende Forderung nach einem Dieseltarif bereits im Bund bei Bundeskanzler Karl Nehammer und Finanzminister Magnus Brunner (beide VP) deponiert worden wäre - für die Umsetzung einer Entlastung müsste aber noch der "grüne Koalitionspartner an Bord geholt werden".
Weniger Zettelwirtschaft
Zusätzlich kam auch noch das Thema Bürokratie aufs Tableau. Totschnig sprach davon, dass zahlreiche Bauern derzeit das Gefühl hätten, "von den Regelungen der EU sekkiert zu werden". Auf Zustimmung stieß auch der Vorschlag einer Senkung des Schutzstatus' für Wölfe. Das Tier sei nicht mehr vom Aussterben bedroht, meinte der EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber (VP). Pernkopf untermauerte mit dem Slogan "Mehr Landwirtschaft, weniger Zettelwirtschaft" die große Forderung nach einem europäischen Vorschriftenstopp sowie nach der Evaluierung aller neuen Regelungen.