Gesundheit
Diese Erkrankungen erhöhen Unfallrisiko beim Autofahren
Zahlreiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die Fahrtüchtigkeit beeinflussen. Ein Kardiologe vom Wiener AKH hat sie jetzt zusammengefasst.
Betroffene verschiedener Herz-Kreislauf-Erkrankungen unterliegen einem gewissen Unfallrisiko beim Lenken eines Fahrzeuges im Straßenverkehr. Bluthochdruck, Herzkrankheit und Herzmuskelschwäche können Gründe für eine (vorübergehende) Fahruntauglichkeit sein. Zahlreiche Erkrankungen können Ursache von Verkehrsunfällen sein und haben damit Auswirkungen auf die persönliche und allgemeine Sicherheit.
"Zwar treten nur ein bis fünf Prozent der plötzlichen Herztode während des Fahrens auf. Aber selbst eine kurze Bewusstlosigkeit am Steuer hat fatale Folgen. Herzkranke Menschen müssen nicht per se fahruntüchtig sein. Sie müssen jedoch darüber informiert sein, ob ihre Erkrankung derzeit das Lenken eines Fahrzeuges erlaubt", erklärt Studienautor Thomas Pezawas von der Universitätsklinik für Innere Medizin II (Klinische Abteilung für Kardiologie) am Wiener AKH.
Aufklärung über eine Fahreignung erhalten Patienten vom Arzt. "Zum Beispiel darf mit einem Bluthochdruck über 180/110 mmHg kein Fahrzeug gelenkt werden oder es gilt nach einer Herzkatheter-Untersuchung mit Stent-Implantation ein vierwöchiges Fahrverbot für Berufsfahrer.“ sagt Pezawas. Lenker von Kraftfahrzeugen müssen wissen, dass eine dokumentierte Warnung, ein Kraftfahrzeug zu lenken, bei Unfallfolgen den Versicherungsschutz aufheben kann. Die Beweislast liegt auf alle Fälle beim Lenker, da ein Vermeiden eines Arztbesuches keinen Freibrief zum Weiterfahren darstellt.
Liste an Herz-Kreislauf Erkrankungen, auch COVID-19 birgt Risiko
In einer Publikation hat Kardiologe Thomas Pezawas von der MedUni Wien die relevanten Erkrankungen zusammengefasst und damit einen Überblick für Betroffene und behandelnde Ärzte erstellt. Die aktuell publizierte Arbeit bezieht sich auf konkrete Herz-Kreislauf-Erkrankungen, unter denen für eine bestimmte Zeit oder dauerhaft keine Fahreignung mehr bestehen kann, etwa nach Einpflanzung eines Defibrillators (ICD), einem Aggregatwechsel oder nach Auslösen einer Schockabgabe durch den ICD. Das Spektrum der abgebildeten Erkrankungen umfasst alle Herzrhythmusstörungen, anfallsartige kurzzeitige Bewusstlosigkeit, Herzkrankheit, Herzmuskelschwäche und Bluthochdruck.