Politik
Dosko oder Babler – diese 609 Delegierten entscheiden
Es wurde doch nichts mit einer endgültigen Entscheidung im Kampf um die SPÖ-Spitze – jetzt liegt alles in den Händen der Delegierten zum Parteitag.
Die Causa um die SPÖ-Parteiführung geht in die gefühlt hundertste Runde. Nachdem sich die sozialdemokratischen Parteigremien am Dienstag gegen eine weitere Mitgliederbefragung aussprachen, steht nun fest, dass die Entscheidung am Samstag, den 3. Juni fallen wird. Rund 600 Delegierte bestimmen in Linz über die weitere Ausrichtung der Partei: Führt Hans Peter Doskozil nach seinem (knappen) Sieg in der Mitgliederbefragung die Partei in die nächste Nationalratswahl – oder wird es doch sein Herausforderer Andi Babler?
Laut SPÖ-Bundesgeschäftsstelle sind es 609 Delegierte, denen nun die zukunftsweisende Entscheidung obliegt. Diese werden vor allem von den Bezirksorganisationen, aber auch von den Ländern, Gewerkschaften und den weiteren SPÖ-Teilorganisationen entsandt. Genau jene Delegierte waren auch schon für den letzten ordentlichen Parteitag im Juni 2021 eingemeldet – gemäß der Parteistatuten werden sie nun für den außerordentlichen übernommen.
Sogar der Motorradklub darf mitbestimmen
350 der 609 Delegierten kommen direkt aus den Bezirksorganisationen, 50 von den Landesparteien, 50 aus den Gewerkschaften, weitere 30 entsenden die SPÖ-Frauen. Außerdem stimmberechtigt sind die 54 Mitglieder des Parteivorstandes sowie jeweils eine Handvoll Delegierter aus dem Parlamentsklub, der Parteijugend und weiterer Teilorganisationen. Sogar der SPÖ-Motorradklub "Red Biker" und die Arbeitersänger können ihrer Stimme, vertreten durch jeweils einen Delegierten, Ausdruck verleihen.
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Die Delegationsgrößen werden an den Mitgliederzahlen der Landesorganisationen bemessen. Daher stammt die stärkste Delegation mit 90 Personen aus Wien, gefolgt von Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark. Genaue Zahlen dazu hält die SPÖ-Bundespartei jedoch unter Verschluss. Das macht die Berichterstattung zum allesentscheidenden SPÖ-Showdown deutlich schwieriger und entzieht Spekulationen über den Ausgang einer legitimen Basis.
Heiße Phase läuft an
Die Delegierten sind großteils gestandene Parteifunktionäre, Bürgermeister oder Gemeinderäte. Die meisten dürften sich ihre Meinung hinsichtlich der personellen Entscheidung bereits gebildet haben. Dennoch werden in den verbleibenden zehn Tagen die Telefone heiß laufen: Für die beiden Kandidaten zählt nun jede Stimme, es wird wohl einiges an Überzeugungsarbeit geleistet werden.
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