Politik

"Die feiern ab..."– ORF-Sektparty lässt Wogen hochgehen

Die traditionelle Spenden-Gala im ORF sorgt nun für Irritationen. Jetzt hagelt es auch seitens der FPÖ Kritik an den involvierten Parteien. 

Michael Rauhofer-Redl
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Ein Bild zeigt einen Ausschnitt der Aftershowparty nach der "Licht ins Dunkel"-Gala.
Ein Bild zeigt einen Ausschnitt der Aftershowparty nach der "Licht ins Dunkel"-Gala.
zVg

Alljährlich findet im ORF in der Vorweihnachtszeit eine Spenden-Gala für Bedürftige statt. Das Prozedere ist jedes Jahr das gleiche. Prominente und/ oder Politiker setzen sich zusammen mit Soldaten des Bundesheers ans Telefon, um Spenden für die Hilfsorganisation "Licht ins Dunkel" zu generieren. Im Rahmen der diesjährigen Gala kam es allerdings zu einem Eklat.  

Als Showact traten die steirischen Musiklegenden von "Opus" auf und gaben ihren Welthit "Live is Life" zum Besten. Dass das Lied zwar durch seinen Rhythmus zum Mitklatschen und Mittanzen animiert, ist zwar grundsätzlich durchaus gewollt, die dadurch entstandenen Bilder von vergnügten Politikern sorgen jedoch für reichlich Irritationen in der Bevölkerung. Immerhin befindet sich Österreich in einem harten Lockdown. Veranstaltungen sind grundsätzlich verboten. 

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    Bundespräsident Alexander Van der Bellen klatscht bei der "Gala für Licht ins Dunkel",
    Bundespräsident Alexander Van der Bellen klatscht bei der "Gala für Licht ins Dunkel",
    ORF Mediathek

    Kritik an Bundesregierung für Show-Einlage

    Arbeitsminister Martin Kocher und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) rechtfertigten sich am Freitag im Rahmen eines gemeinsamen Pressetermins zum Thema Kurzarbeit damit, dass die ORF-Gala durch die Regeln der Covid-Verordnung gedeckt gewesen sei und unter 2G+-Bedingungen (geimpft und PCR-getestet) stattgefunden habe. Für viele bleibt dennoch ein schaler Beigeschmack.

    Einer davon ist FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp. Dieser äußerte sich am Freitag fassungslos und schoss gegen die involvierten Personen scharf. Warum nehme sich Bundesregierung, die er ohne Blatt vor dem Mund "Dilettanten-Truppe" nannte, Rechte heraus, die "für normale Bürger" nicht gelten würden. "Die feiern ab. Egal ob das mit 2G+ ist, oder 3G+ oder 1G...und die Wiener sind zu Hause eingesperrt. Was ist denn das für ein Sittenbild der Politik?", fragt Nepp.

    Über die gezeigten Bilder empört. Chef der Wiener FPÖ: Dominik Nepp
    Über die gezeigten Bilder empört. Chef der Wiener FPÖ: Dominik Nepp
    Bild: Sabine Hertel

    "Scheinheiligkeit und Unehrlichkeit"

    Angesichts dessen verstehe er jeden Bürger der sagt: "Ich pfeif auf den Lockdown" oder sich im Hinterzimmer eines Wirten ein Bier genehmige. Doch damit nicht genug, Nepp legt nach. Das Verhalten der Bundesregierung sei angesichts eines Millionenpublikums "fetzendeppert". Alleine wegen dieser "politischen Verblödung" müsse die Bundesregierung zurücktreten. Der Staatsspitze bescheinigt er "Scheinheiligkeit und Unehrlichkeit". 

    Es könne ja nicht sein, dass die Bundesregierung einen bundesweiten Lockdown befehle und sich Normalbürger daran zu halten hätten, während die Bundesregierung machen dürfe, was sie will. "Wenn wir alle abfeiern können, passt. Feiern wir alle ab. Sperrts die Wirtshäuser auf, gehen wir alle einkaufen. Wenn es die Bundesregierung kann, dann kann es jeder andere auch", fordert er gleiche Behandlung für alle. 

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