Politik

Dichtes Gedränge und kaum Masken bei der FPÖ-Demo

Die FPÖ Wien lud Dienstag zur "Wir sind das Gegengewicht"-Demo gegen die Regierung. Dem Aufruf folgten rund Hunderte Menschen zum Viktor-Adler-Markt.

Rene Findenig
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    Traditionell hatte man sich wieder auf den Wiener Viktor-Adler-Markt geladen, um dort unter dem Motto "Wir sind das Gegengewicht" zu protestieren.
    Traditionell hatte man sich wieder auf den Wiener Viktor-Adler-Markt geladen, um dort unter dem Motto "Wir sind das Gegengewicht" zu protestieren.
    Wienweit

    Während sich ÖVP und Grüne auf Regierungsklausur befinden, macht die FPÖ gegen sie mobil. Traditionell hatte man sich wieder auf den Wiener Viktor-Adler-Markt geladen, um dort unter dem Motto "Wir sind das Gegengewicht" zu protestieren. Vor Wiens FPÖ-Spitzenkandidaten Dominik Nepp und -Klubobmann Herbert Kickl sowie -Chef Norbert Hofer auf der Bühne sammelten sich mehrere Hundert Teilnehmer - großteils dicht gedrängt trotz Babyelefanten-Platzhalter am Boden und ohne Schutzmasken. "Wir sind wieder unvermummt, so wie es in unserem Kulturkreis üblich ist", rief Kickl der Menge entgegen.

    Einer gegen Alle

    Insgesamt waren aber weniger Unterstützer gekommen, als es noch zu Zeiten von Heinz-Christian Strache der Fall war. Gleich geblieben ist aber die musikalische Untermalung der John Otti Band. Erklärter Gegner der Redner: So gut wie alle anderen Parteien. Die türkis-grüne Bundesregierung habe die Österreicher bei den versprochenen Hilfen im Stich gelassen, hatte Nepp schon vor der Demo attestiert. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) lasse seine Heimatstadt im Stich, "viele Betriebe haben bereits zugesperrt oder stehen kurz vor dem Ruin".

    Vertreibung dunkler Wolken

    Auch die Wiener Stadtregierung bekam ihr Fett ab: "Fremde Staatsbürger sollen, soweit es eben verfassungsrechtlich zulässig ist, keine Leistungen mehr aus der Mindestsicherung beziehen. Damit würde auch der rot-grüne Magnet für Sozialzuwanderer wegfallen", richtete Nepp SPÖ und Grünen in Wien aus. Dass die FPÖ selbst in schweren Turbulenzen geraten ist, tat Nepp bei der Veranstaltung aber ab. Die "dunklen Wolken" - mutmaßlich nicht nur am Favoritner Himmel - habe man "bis zum Oktober auch vertrieben".

    "Angstschober" und "Nehammertruppe"

    Auch wenn Nepp versuchte, die politischen Gegner mit Namen wie "Angstschober" für Gesundheitsminister Rudi Anschober zu versehen, blieben die Lacher trotz laut FPÖ 2.500 Teilnehmern verhalten. Die "Nehammertruppe" unter Innenminister Karl Nehammer habe es auf die Wiener abgesehen, während der Auftritt von Kanzler Sebastian Kurz im Kleinwalsertal verteidigt worden sei, kritisierte Nepp. Hofer wiederum zeigte sich sichtbar stolz, keine Angst vor Corona zu haben: "Ich fürchte mich nicht." Er habe auch schon vielen Leuten die Hand geschüttelt, ließ der FPÖ-Chef wissen.