Zahl der Anträge gesunken
Deutlich mehr positive Asylbescheide als vor einem Jahr
Rund 4.500 schutzsuchende Personen mehr als noch vor einem Jahr bekamen diesen 2023 auch zuerkannt. Und das obwohl die Zahl der Anträge gesunken ist.
Rund 26.500 Personen haben im Jahr 2023 in Österreich einen positiven Asylbescheid erhalten. Diese Zahl vermeldete das Innenministerium am Montag. Konkret wurden knapp 16.800 Personen Asyl gewährt, weitere 8.000 Menschen erhielten subsidiären Schutz und etwa 1.750 Personen dürfen aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen in Österreich bleiben. Gegenüber den Zahlen aus dem Vorjahr entsprechen die diesjährigen Werte einem Plus von 4.500.
Die Zahl der Asylanträge hingegen ging im Vergleich zu 2022 um 48 Prozent zurück. Das Innenressort vermeldete schon im Vorfeld die Zahl von exakt 58.698. Laut Ministerium wollten bei Weitem nicht alle Flüchtlinge, die in Österreich registriert werden, auch tatsächlich hier bleiben. Das zeige sich daran, dass bei rund 31.000 Personen das Verfahren ausgelaufen sei. Im Regelfall handelt es sich dabei um Flüchtlinge, die ein anderes Zielland hatten und in dieses weitergereist sind.
Männer deutlich in Überzahl
Was die Statistik auch zeigt: Es kamen deutlich mehr Männer als Frauen nach Österreich. 76 Prozent der Flüchtlinge – rund 32.000 – waren Männer. Dem gegenüber stehen beinahe 7.000 Frauen und 19.800 Minderjährige. Rund 5.100 davon waren unbegleitet – vor allem Flüchtlinge aus Afghanistan entfallen auf diese Gruppe. Mehr als 50 Prozent der Antragssteller entfällt auf die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen.
Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Wie die APA berichtet, liegt Indien auf Platz acht. Kurios: Denn kein einziger Antrag aus diesem Land wurde positiv beschieden. Bei Anträgen aus Marokko erhielten in absoluten Zahlen nur zehn Personen Schutz zuerkannt. Die höchste Anerkennungsquote hat Syrien – rund 61 Prozent der Antragssteller aus diesem Land erhalten Schutz in Österreich.
In der Grundversorgung befanden sich zu Jahresbeginn 78.800 Personen. Das sind deutlich weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Jahr davor, als es fast 93.000 waren. Die mit Abstand größte Gruppe in der Grundversorgung sind 40.000 Vertriebene aus der Ukraine.