In der Schweiz

"Demo gegen rechts" in Weidels Wohnort angekündigt

Einen Tag vor den Bundestagswahlen in Deutschland soll es im Schweizer Zuhause der AfD-Politikerin Alice Weidel zu einer Demonstration kommen.
20 Minuten
19.02.2025, 15:56

Am Sonntag findet in Deutschland die Bundestagswahl statt. Die AfD könnte laut aktuellen Umfragen die zweitstärkste Kraft werden. In den vergangenen Monaten kam es in Deutschland deswegen wiederholt zu Protesten – sogenannten "Demos gegen rechts".

Das Phänomen soll nun am Tag vor den deutschen Wahlen auch in die Schweiz überschwappen: In Einsiedeln (SZ), wo die AfD-Kanzlerkandidatin und Co-Parteichefin Alice Weidel seit 2019 mit ihrer Ehefrau und zwei Söhnen lebt, soll es am Samstagnachmittag zu einer "Demo gegen rechts" kommen, wie Aktivisten ankündigten. Diese finde "in Solidarität mit den großen Demonstrationen gegen rechts in Deutschland" statt.

Wohnsitz in der Schweiz und Deutschland

Ausschlaggebend für die Demonstration dürfte die Diskussion um Weidels Steuerzahlungen sein: Vor kurzem erklärte sie in einer Fernsehdebatte, dass sie ausschließlich in Deutschland Steuern zahle, obwohl sie – zusätzlich zu ihrem deutschen Wohnsitz – auch im Kanton Schwyz einen Wohnsitz hat. Dies sei aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen der Schweiz und Deutschland möglich.

Die Kantonspolizei Schwyz hat Kenntnisse der Aktion am Samstag, wie sie gegenüber 20 Minuten bestätigt. "Die Demonstration wurde vom Bezirk Einsiedeln bewilligt", teilt Kapo-Kommunikationschef Roman Gisler mit. Die Polizei werde an der Demonstration anwesend sein und laufend eine Lagebeurteilung vornehmen. Angaben zum Sicherheitsdispositiv macht sie keine.

Weidel hat Kenntnis von der Demo

Der Pressesprecher der Kanzlerkandidatin bestätigt, dass Alice Weidel über die Demonstration Bescheid wisse. "Aus terminlichen Gründen wird sie allerdings nicht teilnehmen", lässt er ausrichten. "Das Verhältnis zu den Menschen in Einsiedeln beschreibt sie als durchwegs positiv", so der Sprecher.

Auch der Bezirk Einsiedeln hat Kenntnis von der Demonstration. "Ganz grundsätzlich gilt die Meinungsäußerungs- und Versammlungsfreiheit, von der jeder Gebrauch machen darf – natürlich auf rechtmäßige Art und Weise", teilt Landschreiber Patrick Schönbächler (SP) auf Anfrage mit. Die Gesuchsteller gingen von einer "kleinen und kurzen Kundgebung" aus, die Platz habe.

Eine Anfrage beim Aktivistenbündnis ist offen.

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