Burgenland

Delta-Alptraum – erstes Bundesland stellt Impfplan um

Die Delta-Variante wird sich auch in Österreich durchsetzen.  Hausärzte ziehen Zweit-Stiche mittlerweile vor. Auch das Burgenland hat schon reagiert.

Sandra Kartik
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Eine Corona-Schutzimpfung (Symbolbild)
Eine Corona-Schutzimpfung (Symbolbild)
Denise Auer

Die indische Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Österreich aus – mit bisher 361 Fällen. Gesundheitsexperten gehen davon aus, dass diese Mutation auch in Österreich früher oder später dominieren wird; momentan geht es darum, die Ausbreitung zu bremsen. Die gute Nachricht: Impfungen scheinen einen guten Schutz zu bieten. Damit möglichst viele rasch vollimmunisiert sind, beschleunigt das Burgenland sein Impf-Programm. "Wir haben den Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung mit den mRNA-Impfstoffen bereits von sechs auf vier Wochen verkürzt", erklärt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil im "Heute"-Gespräch. So wolle man die Vollimmunisierung der Bevölkerung im Burgenland beschleunigen.

"Eine weitere Verkürzung auf drei Wochen wird gerade vorbereitet", so der für Gesundheit zuständige SP-Landeschef weiter.

Hans Peter Doskozil reagierte bereits vorsorglich.
Hans Peter Doskozil reagierte bereits vorsorglich.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Höchste Vollimmunisierung im Burgenland

Das Burgenland hat mit 36 Prozent der Gesamtbevölkerung österreichweit die höchste Rate an Vollimmunisierten, auch was die Durchimpfung der besonders gefährdeten über 50-Jährigen betrifft, hat das östlichste Bundesland die Nase ganz vorne.

Oberste Priorität beim Impfen haben bei uns jene Personengruppen, die bei einer Ansteckung mit einem schweren Verlauf rechnen müssen, weswegen wir streng nach Alter impfen und nebenbei einen starken Fokus auf die Risikogruppen legen – das ist essentiell, um die Spitäler nachhaltig zu entlasten und Menschenleben zu schützen. Um aber auch der jüngeren Bevölkerung einen raschen Zugang zu einer Impfung zu gewährleisten, gehen derzeit 50 Prozent des Impfkontingentes an diese – gereiht wir hier nach Zeitpunkt der Anmeldung, unabhängig vom Alter!, erklärt Doskozil abschließend.

Andere Länder, andere Sitten

In Niederösterreich fährt man eine andere Strategie. "Die Delta-Mutation wird aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr die dominante Variante werden. Als Gegenmittel setzen wir voll aufs Contact-Tracing", sagt die nö. Landessanitätsstelle. Umstellungen bei der Zweitimpfung seien derzeit nicht geplant. „Das wäre auch organisatorisch zu aufwändig, viele Menschen mit Termin wären verärgert“, so das Büro der Gesundheitslandesrätin.

Auch OÖ und Wien bleiben im Plan

In Oberösterreich zieht man wegen Delta keine Zweit-Termine vor. Auf "Heute"-Anfrage stellte auch der Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats klar, dass eine Verkürzung der Intervalle vorerst nicht vorgesehen sei. Die Stadt Wien bleibe bei den bisherigen Abständen (5-6 Wochen bei Pfizer, 11-12 Wochen bei AstraZeneca). Auch Hausärzte reagieren indes bereits und setzen, wie ein "Heute"-Leser aus Niederösterreich berichtet, die Dauer zwischen den beiden Shots hinab. "Gerade bei dem im niedergelassenen Bereich häufig verwendeten Vektor-Impfstoff von AstraZeneca ist eine Voll-Immunisierung hinsichtlich der Delta-Variante essentiell...", so eine Ärztin zu Patienten.

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