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Nach Schweineherz-OP – so geht es dem Patienten jetzt
Ein Monat nachdem David Bennett ein Schweineherz eingesetzt wurde, sind nun erste Details über seinen Gesundheitszustand publik geworden.
Vor fast genau einem Monat bekam ein US-Amerikaner ein Schweineherz eingesetzt. Die behandelten Ärzte sprechen vor einem Wunder und einem Meilenstein in der Medizin. Nun wurde durch Angaben der Maryland University bekannt wie es dem Patienten David Bennett wirklich geht.
Wissenschaftliches Neuland
Obwohl der Eingriff wissenschaftliches Neuland betreten hätte, geht es dem Patienten überraschend gut. Derzeit gebe es keine Anzeichen dafür, dass der Körper des 57-Jährigen das Herz wieder abstoßen würde. "Die lange Überlebenszeit von einem Monat ist ein Riesenerfolg für die Xenotransplantation, vor allem wenn man bedenkt, dass die erste Herztransplantation von Mensch zu Mensch in Deutschland nicht einmal 24 Stunden anhielt", erklärt Joachim Denner, Transplantationsexperte von der Freien Universität Berlin der dpa.
Noch sei Bennett aber nicht komplett über dem Berg. Es bestehe noch immer die Gefahr, dass der Körper des Amerikaners doch noch negativ auf das Herz reagieren könnte. "Das Immunsystem braucht ja eine gewisse Zeit, ehe es eine Immunantwort aufbaut. Im Moment werden erst die Antikörper und Immunzellen gebildet, die in der Lage wären, das Organ abzustoßen", sagte Denner.
Forschung seit über 40 Jahren
Obwohl der Ausgang des Eingriffs noch nicht vollkommen abschätzbar ist, sprechen die meisten Experten bereits jetzt von einem Erfolg. Schon seit den 1980er-Jahren wird die Xenotransplantation - also die Übertragung von unter anderem tierischen Organen auf den Menschen - erforscht. Man würde Schweine als Spender in Betracht ziehen, da diese einen ähnlichen Stoffwechsel hätten wie Menschen.
Das transplantierte Herz sei von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit zehn genetischen Modifikationen verändert worden. Das Schwein ist zudem zuvor in einer Transplantationsfirma in Baltimore gezüchtet worden. Dabei wurde höchsten Wert auf Sicherheit gelegt. Derzeit würden in diesem Labor nur wenige Schweine in Ställen gezüchtet werden, wenn sich jedoch der Eingriff als Erfolg herausstellt, plant man das Kontingent aufzustocken.
Die Transplantation von Schweineherzen ist es jedenfalls ein Forschungsgebiet, das auch in der Zukunft weiter intensiviert werden wird. Denner meint sogar: "Wenn die Technologie weiterentwickelt ist, könnte es sogar sein, dass es sogar besser ist, ein Schweineherz zu bekommen als ein Menschenherz".
Normaler Alltag nicht mehr möglich
Wie es mit Bennett weitergeht, ist derzeit noch nicht abzusehen. Der schwerkranke Amerikaner wird vermutlich trotz gelungener Operation nie wieder einen normalen Alltag erleben. Derzeit befindet er sich in Physiotherapie, wo er versucht wieder gehen zu lernen – die Chancen dafür stehen mäßig.