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Das wird die größte Bitcoin-Mining-Farm in Europa
Umweltfreundlich nach Bitcoins schürfen: Krypto-Millionär Dadvan Yousuf will in der Schweiz die größte Bitcoin-Mining-Farm Europas errichten.
Der Bitcoin befindet sich auf Talfahrt: Lag der Preis für einen Bitcoin vor knapp einem halben Jahr noch bei über 60.000 US-Dollar, liegt er mittlerweile bei rund 20.000 Dollar. Auch andere Kryptowährungen, etwa Ethereum, sind abgestürzt. Nicht davon beirren lässt sich der Schweizer Krypto-Millionär Dadvan Yousuf (21). Wie er am Sonntag scherzhaft auf Twitter ankündigte, wolle er sich Land kaufen, um mittels Solarenergie Bitcoins zu schürfen.
Grüne Bitcoins
Auf Anfrage von "20 Minuten" bestätigt Yousuf, in der Schweiz eine Bitcoin-Mining-Farm in Betrieb setzen zu wollen: "Geplant ist die größte Bitcoin-Mining-Farm Europas, die ausschließlich mit erneuerbaren Energien angetrieben wird." Die meisten Kryptowährungen würden auf zwei Konsensmechanismen beruhen: Proof-of-Work und Proof-of-Stake. Da Bitcoin-Mining aufgrund der Validierungsmethode – Proof-of-Work – sehr viel Strom benötige und daher die Kritik von Umweltschutzverbänden und Behörden auf sich ziehe, denke er, dass in Zukunft diese Art des Minings verboten werde.
Bitcoin-Mining-Verbot
"Ich mache mir gar keine Illusionen – so ziemlich jede Statistik zeigt, dass Bitcoin-Mining umweltschädlich ist", sagt Yousuf. Gewisse Länder tolerierten das gar nicht mehr, andere seien imstande, Mining zu verbieten. Er sei davon überzeugt, dass in Zukunft nur noch mit erneuerbaren Energien betriebene Farmen nach Bitcoins schürfen dürften, so Yousuf. "Ich rechne nicht mit einem Bitcoin-Verbot, aber mit einem Bitcoin-Mining-Verbot." Bereite man sich darauf vor, habe man einen "riesen Wettbewerbsvorteil". Die Farm erstreckt sich über 12.000 Quadratmeter, insgesamt 7.550 Solarmodule sollen aufgestellt werden, so Yousuf. "So können pro Jahr rund 900 Millionen Tonnen CO₂ gespart werden." Wo sie liegt, will er aber vorerst noch unter Verschluss halten: "Ich will nicht, dass es Einsprachen dagegen gibt."
Doch wer finanziert das Projekt?
"Die Stiftung der Kryptowährung Dohrnii hat nichts mit dem Projekt zu tun", betont Yousuf. "Die Kosten des Mining-Projekts – rund 20 Millionen Franken – werden komplett von mir privat finanziert." Daher sei das Projekt nicht von der superprovisorischen Verfügung tangiert, die die Eidgenössische Finanzmarktaufsichtsbehörde Finma gegen die Stiftung Dohrnii erlassen habe. "Meine Handlungen haben nichts mit der Finma oder der Dohrnii Stiftung zu tun – sie dienen lediglich meinem Glauben in die Zukunft des Bitcoins", sagt Yousuf. Die Stiftung respektiere die Verordnung der Finma und hoffe wie er auf einen baldigen und positiven Entscheid. "Wir waren nun monatelang absolut kooperativ und transparent."