Wien
Das plant Michael Ludwig für ungeimpfte Bevölkerung
Bürgermeister Michael Ludwig rief erneut dazu auf, sich impfen zu lassen. Für alle Nicht-Geimpften werde die Teststrategie weiter aufrecht erhalten.
Am Samstag war Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im "Wien heute"-Sommergespräch zu Gast. Wien ging in der Pandemie oft einen eigenen Weg und führte strengere Maßnahmen ein, als andere Bundesländer.
Doch die Corona-Zahlen steigen österreichweit rasant an. Die vierte Welle ist bereits im Gange. "Das war der Grund, warum wir schon vor dem Sommer sichere Maßnahmen eingeführt haben und in Wien deutlich strenger waren. Das hat mir viel Kritik eingebracht, aber es war leider ein richtiger Weg", erklärte Michael Ludwig im Sommergesprächj.
"Frische Luft und Vitamine helfen nicht gegen das Virus"
Es gibt nicht nur steigende Zahlen bei den Infizierten, sondern auch in den Spitälern. "Wir merken, dass in Ländern, wo schon die Schule gestartet hat, die Zahlen explosionsartig anwachsen. Man muss auch den politischen Mitbewerbern sagen, dass frische Luft und Vitamine nicht gegen den Virus helfen und dass die Pandemie auch nicht vorbei ist", so der Bürgermeister weiter.
Es sei weiterhin wichtig, den Menschen zu vermitteln sich impfen zu lassen. Angesprochen auf eine Impf-Lotterie, wie es Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil plant, meinte Ludwig: "Alles was hilft, dass ich Menschen impfen lassen, ist gut, ich sehe aber noch andere Perspektiven."
Teststrategie beibehalten
Er glaubt, dass 15 20 Prozent in Wien noch erreicht werden können. Der wichtigste Anreiz dafür sei, dass die Impfung gratis ist. "Ein Teil aber wird sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht impfen lassen. Für diese Leute werden wir die Teststrategie weiter aufrecht erhalten, vor allem mit PCR-Tests. Sonst verlieren wir den Überblick über Verbreitung der Delta-Mutation", betont Ludwig.
Kommende Woche treffen die Landeshauptleute die Bundesregierung zusammen, um über weitere Maßnahmen zu beraten. Wiens Bürgermeister erklärte, dass er immer für österreichweite Lösungen eintrete.
Die Forderung Menschen aus Afghanistan aufzunehmen, sei laut seinen Angaben nicht zahnlos gewesen, auch wenn Bundeskanzler Sebastian Kurz dagegen ist. "90 Länder weltweit haben angekündigt hier zu helfen und Mädchen und Frauen, die sich für westliche Werte eingesetzt haben, aufzunehmen", so der 60-jährige Wiener. Beim Lobautunnel hofft Ludwig, dass das Projekt nicht weiter blockiert werde.