Politik

Bierparteichef als Präsident? Das ist sein Plan

Dominik Wlazny will Bundespräsident werden. Gelingt dem Obmann der Bierpartei der Coup, dürfte sich in Österreich so einiges ändern.

Tobias Kurakin
Dominik Wlazny alias Marco Pogo will Bundespräsident werden.
Dominik Wlazny alias Marco Pogo will Bundespräsident werden.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Die Bundespräsidentenwahl geht am 9. Oktober über die Bühne. Ab Dienstag müssen jedoch alle Kandidaten 6.000 Unterschriften sammeln, um tatsächlich am Wahlzettel zu stehen. Die braucht auch Dominik Wlazny alias Marco Pogo, der sich für die bevorstehende Auseinandersetzung gerüstet sieht und ein neues Amtsverständnis verspricht.

Wlazny will "Politik neu denken"

"Je mehr ich mir die Geschehnisse in Österreich anschaue, desto mehr bin ich der Meinung, dass es eine gute Idee ist. Ich bin wirklich unzufrieden damit, was so alles passiert in diesem Land. Es ist Zeit, Politik neu zu denken", sagt Wlazny im Gespräch mit dem Kurier über die Beweggründe seiner Kandidatur.

Wlazny tritt zudem an, weil er sich von sonst keinem Politiker in diesem Land "ernsthaft vertreten fühlt". Trotz einer gehörigen Portion an Respekt für den Amtsinhaber würde er sich wünschen, dass vom Bundespräsidenten mehr offen und aufrichtig angesprochen würde.

Bezüglich des tragischen Todes der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr findet der studierte Mediziner klare Worte: "Das Reagieren der Politik und der Behörden ist eine Schande. Das sind Krisen, die im Land passieren. Es ist beängstigend. Hier muss man schauen, dass man die Bude irgendwie zusammenhält".

Keine Lust auf den Politikkomplex

Die fehlende politische Erfahrung soll Wlazny nicht zum Verhängnis werden. Er meint selbst, dass er froh sei "den Politik-Komplex" nicht zu kennen. Er wolle gar nicht, "was da alles gemauschelt wird. Dieser ganze verkrustete, versteinerte, alte politische Komplex ist mir extrem zuwider."

Als Staatsmann empfindet sich der Frontmann der Bierpartei und der Band Turbobier dennoch. Immerhin habe er in den letzten 20 Jahren die Welt bereist und damit auch eine Form der Repräsentanz an den Tag gelegt. Das Hauptanliegen von Wlazny sei jedoch, dass das Amt des Bundespräsidenten mit "Herz, Hirn und Anstand und mit der Fähigkeit, Dinge auch offen anzusprechen" besetzt ist.

Als Bundespräsident hätte er auch Spaß daran, Ungerechtigkeiten im Land offen und deutlicher anzusprechen. Die Etikette bei Galadinners ist ihm zudem wohlbekannt, auch wenn er ab und an damit brechen würde. "Vielleicht geht man dann einmal zur Abwechslung mit dem spanischen König in eine dieser großartigen Gaststätten in Wien", so Wlazny.

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    Marco Pogo gab sein Kabarett "Gschichtldrucker" im Wiener Orpheum zum Besten.
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    Denise Auer
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