Politik
Das fordert Österreich von Türkis-Grün
Noch liegt kein Regierungsprogramm auf dem Tisch. Aber die Österreicher haben ganz klare Vorstellungen davon, was sie von Türkis-Grün erwarten. Genau das birgt neuen Konfliktstoff ...
"Um welche Themen sollte sich eine neue Regierung im nächsten Jahr vorrangig kümmern?" Das fragte "Unique-Research" vergangene Woche für "Heute" (500 Befragte, max. Schwankungsbreite ± 4,4 Prozent) die Österreicher.
Ergebnisse
Klima auf Platz 1
Für die Gesamtbevölkerung hat der Klimaschutz (29 Prozent) oberste Priorität, danach kommen Migration (28 Prozent) und Steuern (23 Prozent).
Transparenz wurscht?
Die Schlusslichter: Bildung (13 Prozent) Arbeitsmarkt (12 Prozent) und – überraschend – der
Kampf gegen Korruption und Freunderlwirtschaft (12 Prozent).
Grüne für Umwelt
Für 72 Prozent (!) der Grünwähler ist der Kampf für Klimaschutz die wichtigste Regierungsaufgabe. Zuwanderung (Platz 8) und Sicherheit (letzter Platz) sind wenig wichtig.
Auch für den SPÖ-Wählern liegt die Umwelt am Herzen. Jeder Dritte verlangt von der künftigen Regierung, dass sie sich um den Klimaschutz kümmert. Weit Abgeschlagen: Das Thema Arbeitsmarkt. Nur sechs Prozent finden, dass hierauf einen Fokus legen sollte.
Sicherheitspartei ÖVP
Bei den Türkisen ist's genau umgekehrt. Der Klimawandel ist für ÖVP-Wähler erst das drittwichtigste Thema (23 Prozent). Ganz vorne: Zuwanderung und Sicherheit. Wie bildet man das in einem Regierungsprogramm ab?
Wenig überraschend ist den FPÖ-Wählern das Thema Zuwanderung wichtig. Ganze 68 Prozent wünschen sich, dass die Regierung daran arbeitet. Umweltschutz ist nur neun Prozent der Befragten wichtig und Bildung ist mit sechs Prozent sogar noch dahinter.
Ein ausgeglichenes Feld zeigt sich bei den Wählern von NEOS. Die Themen Umwelt, Bildung und Freunderlwirtschaft liegen Kopf an Kopf. Auch eng beieinander sind die Pensionen, das Wohnen und die Zuwanderung – jedoch bilden diese Themen das Schlusslicht
Noch eine Woche Zeit für ein Weihnachtswunder
Wird es noch was mit einem Regierungspakt vor Weihnachten? Das entscheidet sich diese Woche, und das liegt am grünen Parteistatut. Auch in den kommenden Tagen wollen Sebastian Kurz (ÖVP) und Werner Kogler (Grüne) im Vieraugengespräch an einer möglichen Koalition basteln, zwischendurch werden Arbeitsgruppen mit Themen befasst.
Wird man sich einig, müssen die Grünen einen "Erweiterten Bundesvorstand" (etwa 300 Mitglieder) einberufen. Mindestfrist eine Woche. Heißt: kein Koalitionspakt diese Woche, keine Regierung vorm Christkind.