Ukraine
Dammbruch in Ukraine lässt Weizenpreis explodieren
Am Dienstag stieg der Preis für Weizen und Mais stark an. Auslöser dafür war die Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine.
Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind die Weltmarktpreise für Weizen und Mais am Dienstag in die Höhe geschnellt. An der Börse Chicago Mercantile Exchange zogen die Notierungen im frühen Handel um 2,4 Prozent auf 6,39 US-Dollar je Scheffel (rund 27 Kilogramm) an. Mais wurde mehr als ein Prozent teurer gehandelt, Hafer legte um 0,73 Prozent zu.
Der Dammbruch ließ an den Märkten die Sorge aufkommen, dass die erschwinglichen Lieferungen von Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumenöl aus der Ukraine an Entwicklungsländer, wo die Menschen mit Hunger und hohen Lebensmittelpreisen zu kämpfen haben, unterbrochen werden könnten. In der Südukraine gibt es riesige landwirtschaftliche Flächen, die durch die Wassermassen womöglich in Mitleidenschaft gezogen werden.
Joseph Glauber zufolge, Senior Research Fellow am International Food Policy Research Institute und ehemaliger Chefökonom des US-Landwirtschaftsministeriums, wurde in diesem Gebiet zuletzt jedoch weniger Weizen angebaut, weil es in der Nähe der Front liege.
Die Rohstoffanalysten der Citi bezeichneten den Dammbruch als «Erinnerung an das anhaltende Inflationsrisiko auf dem Gütermarkt». Lebensmittelexporte aus der Ukraine würden "aufgrund des Krieges weiterhin stark beeinträchtigt", sagte Joe Janzen, Assistenzprofessor am College of Agricultural, Consumer and Environmental Sciences der University of Illinois Urbana-Champaign.