Metallplatte als "Todesfalle"

Crash mit vier Toten – illegaler Umbau in Auto

Sieben Frauen und ein Mann fuhren im verunfallten Kleintransporter. Vier sind verstorben, eine Frau schwebt in Lebensgefahr, der Mann sitzt in U-Haft.
Newsdesk Heute
05.04.2025, 05:30

Die beteiligten Helfer stehen noch immer unter Schock. Es waren schreckliche Bilder, als am Dienstag ein Minibus auf der Südautobahn in einen Lkw krachte. Vier Menschen starben bei dem Unfall im Bezirk Neunkirchen (NÖ), eine Person ringt in einem Wiener Spital immer noch mit dem Tod, drei weitere sind zum Teil schwer verletzt.

Der Lenker des Mercedes Vans ist seit Donnerstag in U-Haft. "Heute" hat die Hintergründe dieser Fahrt: Alle Passagiere und der Lenker sind ukrainische Staatsbürger. Der Lenker – er ist zwischen 50 und 60 Jahre alt – befördert die Frauen bereits seit 10 bis 20 Jahren zwischen der Ukraine und Mailand. Die Frauen sind alle in Italien als Altenpflegerinnen tätig.

Fahrer sagt, er habe gebremst

Der Vorwurf, der dem Fahrer gemacht wird, ist Sekundenschlaf. Doch er widerspricht und meint, er habe noch mit voller Kraft gebremst und versucht auszuweichen.

Beine abgetrennt

Ein Umbau wurde wohl zur Todesfalle im Auto. Eine Blechplatte trennte die letzte Sitzreihe vom Kofferraum. Und genau diese Metallplatte fügte bei dem Unfall den Frauen die schlimmsten Verletzungen zu. Einer Frau sollen die Beine abgetrennt worden sein. Diese "Wand" soll auch für den Tod zumindest einiger Passagiere verantwortlich sein.

Eine Vermutung: Diese Blechplatte hat die letzte Sitzreihe herausgerissen und auf die vorderen Mitfahrenden geschmissen.

In Österreich illegal, in der Ukraine völlig legal

Der Lenker habe das Auto – ein Mercedes Sprinter, Baujahr 2009 – bereits in diesem Zustand gekauft, so "Heute"-Infos. Sein Problem – und damit dürften sich wohl bald die Gerichte befassen: Dieser Umbau ist in Österreich zwar illegal, in seiner Heimat Ukraine aber völlig legal.

Top-Anwalt Roman Tenschert: "U-Haft finde ich übertrieben."
Sabine Hertel

Straf- und Verkehrsrechtsexperte Roman Tenschert verteidigt den Fahrer. Er sagt zu "Heute": "Es ist überraschend, dass jemand, der unbescholten ist, und der seit 25 Jahren unfallfrei fährt, wegen eines Verkehrsunfalls in U-Haft genommen wird – das finde ich übertrieben."

Die Inhaftierung wurde mit Flucht- und Verdunkelungsgefahr begründet, weil der Mann nicht von hier stammt und mit den Opfern befreundet sein soll. Der Lkw-Fahrer aus Peru bleibt hingegen auf freien Fuß.

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